2.3 Weiterentwickelte PSG-Soundchips 23 Klänge wiederzugeben, wie Shooting Gallery (Sega, 1987) oder Alex Kidd: The Lost Stars (Sega, 1989). Musikalische Anwendungen dieser Technik sind nicht dokumentiert. Laut Maxim (ebd.) ist die Lautstärke und Klangqualität von PWM-kodierten Samples größer, da für das PCM-Verfahren der Ausgangssound selbst als 4 Bit-Sample vorliegen muss, was von vornherein keine zufriedenstellen-de Qualität verspricht. Der SN-Soundchip ist in Bezug auf die Möglichkeiten der Klangerzeugung z. B. gegenüber dem AY-Chip stark beschnitten. Auch für die populäre Soundchip-Musik spielt er keine große Rolle. Auf die von den anderen Soundchips abweichende Programmierung (vgl. Talbot-Watkins 1998) soll daher an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. 2.3 Weiterentwickelte PSG-Soundchips In den folgenden Jahren werden die erwähnten PSG-Soundchips weiterhin in ver-schiedenen 8 Bit-Heimcomputern verwendet. Daneben sollten rückwirkend zwei neu entwickelte Plattformen für die Entwicklung und die Geschichte von Computer-spielmusik von großer Bedeutung sein: Der Commodore C64 und das Nintendo Famicom/Nes. Der C64 wurde vor allem durch die Implementierung eines speziell entwickelten Synthesizer-Soundchips zu einem reizvollen Musikcomputer der 1980er Jahre. Das Nes besitzt durch seine große Verbreitung und der teilweise sehr hohen Qualität der meist in Japan entwickelten Spiele, bei denen auch der Musik besondere Beach-tung geschenkt wurde, eine besondere Stellung in der Geschichte der Computer-spielmusik. Die Klangerzeuger beider (MOS SID und 2A03) sollen daher detailliert vorgestellt werden. In Spielautomaten werden ab 1984 in erster Linie auf FM-Synthese basierende Soundchips verwendet. Auch in den ab 1985 erscheinenden Nachfolgern der MSX-Heimcomputer finden sich in erster Linie FM-Soundchips.41 Die Klangsynthese auf Basis von Frequenzmodulation erhält darüber hinaus in begrenztem Umfang bereits in späten Famicom/Nes-Modulen Einzug. Auf dieser Plattform ist es möglich, die Klangerzeugung der Konsole durch speziell entwickelte Chips auf den Spielmodulen zu erweitern. 41 Namentlich die Chips YM 2203, YM 2413 (FM-Pac, MSX 2+, MSX-Music), YM 2151 (Yamaha SFG-01 FM Sound Synthesizer Unit), Y 8950 (Philips MSX-Audio, MSX 2 optio-nal) und YM 2164 (Yamaha SFG-05 FM Sound Synthesizer Unit II) (vgl. Otten 2004, Forster 2005: 77ff). Vgl. Kapitel 2.5.2