120 Fazit und Ausblick – Die zweite Phase der Soundchip-Musik ist von ihrer Anwendung im Rahmen der Demo-Szene geprägt. Sie entsteht vor allem auf den Heimcomputern C64, Amiga und Atari St bis Ende der 1990er Jahre und wird ebenfalls bis in die heutige Zeit weitergeführt. – Die dritte Phase kennzeichnet die aus der »Sound Culture« von Soundchip-Musik entstehende populäre Soundchip-Musik, die unter den eingeführten Begriffen Chip-tunes und Micromusic gefasst wird. Aus den genannten Punkten wurde eine mögliche Visualisierung der verschiedenen Entwicklungsstadien von Soundchip-Musik im Spiegel der parallel fortschreitenden Entwicklung der von Computerspielen genutzten Klangerzeugungen entwickelt, wie in Abb. 5.1 zu sehen.2 Sie bestärkt die am Ende des letzten Kapitel formulierte These, nach der ein Wegfallen der Soundchip-»Sound Culture« im Bereich der Computerspielmusik erst zu Chiptunes und verbunden mit dem Fortschritt der digitalen Musikproduktion zur populären Soundchip-Musik geführt hat. Abbildung 5.1: Gegenüberstellung der technischen Verfahren zur Klangerzeugung in Computerspielen und der Entwicklung der Genres von Soundchip-Musik im zeitlichen Rahmen Es ist auffällig, dass Soundchip-Musik für Computerspiele nur in einem äußerst begrenzten Zeitraum (ca. 1981–1994) programmiert wurde. Die Demo-Szene stellt selbst in heutiger Zeit noch ein vitales Umfeld für Soundchip-Musik dar und die auf Basis der »Sound Culture« entstandenen Stilrichtungen von modernen Chiptunes und Micromusic kennzeichnen die Anwendung der Klangerzeugung im Rahmen der popularmusikalischen Verwendung, welche ohne die stattgefundene Entwicklung von der elektronischen zur digitalen Musikproduktion kaum möglich gewesen wäre. 2 Die verschiedenen Graustufen markieren das Aufkommen der verschiedenen Kategorien in den entsprechenden Zeiträumen.