- 270 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Leider reproduzieren aber solche Instrumente eingespielte oder editierte Musik oft sehr ungenau, was bisher zu einigen Enttäuschungen und zu einer Unsicherheit bezüglich ihrer generellen Eignung für anspruchsvolle Verwendungszwecke geführt hat. Es wird daher fruchtbar sein, eine Methode zur Verfügung zu haben, mit welcher der Grad der Reproduktions-Unschärfe eines jeweils verfügbaren Systems im Arbeitsalltag ausgelotet werden kann.3
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Der Terminus Unschärfe lehnt sich bewußt an den Unschärfebegriff in der Physik an und soll darauf hindeuten, daß jede Ungenauigkeit, die untersucht wird, immer in direkter Rückkopplung mit dabei verwendeten Meß- und Auswertungsmethoden steht. Vgl.: Christoph Reuter, Der Einschwingvorgang nichtperkussiver Musikinstrumente, Frankfurt a. M. 1995, S. 17f.
Ist man mit einer solchen Meßmethode einmal vertraut, so kann in jeder Situation immer wieder neu entschieden werden, ob und in welchem Rahmen sich ein hybrides Instrument für ein bestimmtes Projekt eignet.

1.2.  Zur Arbeit mit Mehrspurverfahren

Die gegenwärtige Entwicklung auf dem Gebiet der Computertechnologie hat es mit sich gebracht, daß sich das Feld der benutzer-orientierten Technologie zu Gunsten von Equipment verschoben hat, welches trotz seiner kommerziellen Ausrichtung auch wissenschaftlichen Anforderungen gerecht werden kann. Um eine professionelle Mehrspuraufnahme mit synchroner MIDI-Spur zu machen, sind heute kein Tonstudio und keine hochspezifischen Fachkenntnisse, sondern nur noch ein brauchbares Programm und ein schneller PC mit Zubehör notwendig. Es kann davon ausgegangen werden, daß in absehbarer Zeit so ein Set zum festen Bestandteil eines musikbezogenen Forschungs-, Lehr- oder Produktionsbetriebs gehören wird. Die Ausführungen hier basieren alle auf einem solchen digitalen Mehrspurverfahren, und wurden auf einem Macintosh G3-Powerbook mit einer Probeversion 3.4 des Programms ProTools durchgeführt. Screenshots und andere Bearbeitungen wurden in ProTools 4.0, auf einem Macintosh 7600er Desktop-Computer (Soundkarte: Audio-Media III) realisiert. MIDI-Analysen und -Konstruktionen habe ich in MIDIGraphy erstellt4

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ProTools ist ein Produkt der Firma Digidesign, läuft nur auf Macintosh-Computern, und kostet ca. 1400.– DM. Vertretung für die BRD: Digidesign, Am Söldnermoos 6, D-85399 Hallbergmoos. Programme welche auch auf PC laufen, wie z. B. CubaseVST oder LogicAudio (beide bei e-magic, Rellingen erhältlich), sind für das hier dargestellte Synchron-Verfahren aber genauso geeignet. MIDIGraphy (von M.Madea, Tonata) findet man unter: wwwdb.ix.de/ct/shareware/os/5/uk58.shtml. Anm.: „wwwdb. . . “ ist kein Tippfehler!

Eine hervorragende Einführung in alles, was mit MIDI zusammenhängt, bietet: Christian Braut: Das MIDI-Buch [O: Le livre d’or de la norme MIDI. Übers: Andreas Schmidt], Düsseldorf: Sybex 1993.

. All diese Programme bieten eine gut ausgebaute graphische Oberfläche und sehr komfortable Bedienungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten, die das Arbeiten ungemein erleichtern und einen unproblematischen Wechsel zwischen dem Hören von Klängen, dem Überschauen von Strukturen und dem Analysieren von Daten ermöglichen (vgl. Abschnitt 3.3ff).


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