5.3. Befragungsergebnisse zu ausgewählten Blickpunkten
5.3.1. Zur Konzeption des Fragebogens
Der Fragebogen (s. ANLAGE III) ist umfassender und vielschichtiger gestaltet, als es für
die Kernfrage der Fallstudie, die sich auf das Verhältnis von Bildungserwartung und
Bildungsauftrag zur Orchesterrealität konzentriert, notwendig gewesen wäre. In der
Überschrift des Fragebogens wurde bewußt auf den Bildungsbegriff verzichtet. Diese
Maßnahmen erfolgten mit der Absicht, daß a) dem jeweiligen Fragebogen eine möglichst
genaue Beschreibung und Charakterisierung des Orchesters und seiner Arbeit zu
entnehmen sein sollte, b) sich innerhalb dieses Gesamteindrucks der Stellenwert des
Bildungsaspektes bestimmen läßt, sei es durch konkrete Beantwortung der entsprechenden
Fragen10
10 Die Zählung des Fragebogens beginnt mit Frage Nr. 401, da die Nummern 1–400 für vier
Interviews reserviert wurden (s. Kap. 2.1).
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(442–452), oder sei es durch die Gewichtung anderer Aspekte (z.B. die Fragen 437 zur
Gründungsmotivation, 504ff. zur Probenarbeit, 478ff. zur Person des Dirigenten, 453ff. zu
Konzerten, 474ff. zu Reisen, 434 zur Geselligkeit). Der Fragebogen wurde an
die organisatorischen Leiter bzw. an langjährige Vorstandsmitglieder gerichtet.
Von ihnen ist eine informative und sachliche Analyse des Teilnehmerkreises,
der Position des Dirigenten und der Arbeitsziele zu erwarten. Auf die explizite
Befragung der Dirigenten sowie der einzelnen Orchestermitglieder wurde in diesem
Rahmen bewußt verzichtet. In einem Fall ist die Organisatorin auch Dirigentin
und damit alleinverantwortlich für alle Belange, in einem anderen Fall ist ein
Organisator eines Orchesters gleichzeitig Leiter eines weiteren Ensembles. Bei
einer Teilnehmerbefragung würden persönliche, psychologische und soziologische
Auswertungsmodelle im Vordergrund stehen, bei einer Dirigentenbefragung müßte mit
einer stärkeren Gewichtung rein künstlerischer Aspekte und einer euphemistischen
Darstellung von Problemfeldern gerechnet werden. Beide Ansätze könnten aber
Ausgangspunkt weiterführender Forschungsarbeiten sein. Der Fragebogen ist anonym
gehalten11
11 Den Befragten wurde bezüglich der Nennung ihrer Namen, ihrer persönlichen
Angaben unter Abschnitt 1 (Fragen 401- 406) sowie der Namen Dritter (Dirigent,
Teilnehmer, weitere Vorstandsmitglieder, öffentliche Personen) Vertraulichkeit
zugesagt.
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und gliedert sich in fünf Abschnitte:
- Fragen 401–406: Persönliche Angaben zur befragten Person
- Fragen 407–436: Angaben zum Orchester (Besetzung, gegenseitiger
Bekanntheitsgrad, Spielerfahrung, Fortbildungsinteresse u.a.)
- Fragen 437–486: Zur Zielsetzung des Orchesters
- Fragen 487–516: Zur Probenarbeit
- Fragen 517–567: Zur Orchesterorganisation
Im folgenden werden drei Aspekte durch Bündelung der entsprechenden Informationen der
direkten Aussagen und des indirekten Rückschlusses analysiert: Bildungserwartung und
-angebot, das Verhältnis von Repertoire und kontinuierlicher künstlerischer Entwicklung
sowie Desiderata und Verbesserungswünsche bezüglich des Bildungsauftrages in der
derzeitigen Orchestersituation.
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