vollständiges Löschen und somit eine fast unbegrenzte Wiederverwendbarkeit der
Tonträger.
Eine weitere Möglichkeit elektromagnetischer Speicherung ist die Speicherung
von Audiodaten auf einer Festplatte – auch Hard-Disk genannt. Bei der
Festplatte handelt es sich um einen magnetischen Massenspeicher, auf dem
digitalisierte Daten gespeichert werden. In Zusammenhang mit der Speicherung von
Audiodaten spricht man oft vom Hard-Disk-Recording. Zum Speichern müssen die
analogen Signale, genau wie bei der digitalen Bandaufnahme auf DAT oder
DASH oder der optischen Speicherung auf CD oder DVD, zunächst mit einem
A/D-Wandler16
Ein A/D-Wandler wandelt analoge Signale in digitale um. Dabei wird das analoge Signal, meist
eine Schwingung, in ganz kleinen Zeitabständen (Abtastfrequenz/Sampling Rate) hinsichtlich der
gerade anliegenden Spannung abgetastet. Das heißt, die Schwingung wird in stufenförmige Werte
(Samples) zerlegt. Im Prinzip kann man hier auch den Begriff Quantisierung verwenden. Die
einzelnen Zahlenwerte werden ins binäre Zahlensystem umgewandelt und kodiert, so dass sie von
einem Digitalsystem gespeichert und weiter verarbeitet werden können. Eine schematische
Darstellung sowie ausführliche Informationen finden sich bei [Hall(1997), S. 350–356]. Vgl. dazu auch
[Noll(1994), S. 74ff.].
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digitalisiert werden. Dabei wird sowohl die Abtastrate, als auch die Quantisierung und
gegebenenfalls die Kompressionsmethode (meist MPEG) in einem so genannten Header
mit abgespeichert. Je nach verwendetem Format ist dieses Verfahren universell zu allen
Audioformaten kompatibel. Die einzelnen Audiosignalabschnitte werden in der
Fachsprache ›Samples‹ genannt. Sind die Samples erst einmal gespeichert, ist das
Verarbeiten der Daten wie z. B. Kopieren, Schneiden, Mischen etc. wesentlich einfacher
und komfortabler als bei herkömmlichen analogen Geräten, da durch den direkten
Zugriff auf die Daten das Spulen entfällt.
Früher gab es spezielle Hard-Disk-Recorder, die heute eigentlich nicht mehr nötig sind,
da das Hard-Disk-Recording im Prinzip fast schon mit jedem normalen Computer
möglich ist. Neben einer großen Festplatte benötigt man noch eine geeignete Soundkarte
mit einem A/D- und D/A-Wandler, sowie geeignete Software. Der Speicherplatz für ca.
fünf Minuten Aufnahme mit einer Samplefrequenz von 96 kHz und einer Auflösung
von 16 Bit, stellt heute kein Problem mehr dar. Hierfür benötigt man ca. 115
MB17
Dieser Wert errechnet sich wie folgt: 96.000 Hz x 2 (16 Bit = 2 Byte) x 60 s/min x 5 min x 2 (für
eine Stereoaufnahme; 2 Kanäle). Daraus folgen 115.200.000 Bytes.
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,
was in Relation zu den heutigen Festplatten im Gbyte-Bereich relativ wenig
ist.
Zudem gibt es heute verschiedene Kompressionsverfahren, die dem Anwender bei
keinem oder einem kaum merkbaren Qualitätsverlust eine erhebliche Datenreduktion
ermöglichen. Demzufolge ist auch ein wesentlich geringerer Speicherplatz erforderlich.
Bei dem gängigsten Kompressionsverfahren, dass in diesem Zusammenhang
zu erwähnen ist, handelt es sich um MPEG. Eigentlich wurde MPEG für die
Kompression von Videodaten entwickelt. Es besitzt allerdings auch eine hervorragende
Audiokompression.18
Ausführlichere Informationen zur Audiokompression finden sich in Abschnitt 12.4.2.
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Bei dieser wird das Signal in seine Grundbausteine zerlegt. Nach dem französischen
Mathematiker Fourier lassen sich alle komplexen Schwingungen in eine Überlagerung von
Sinusschwingungen umwandeln (Fourieranalyse). Das so entstandene Spektrum
lässt sich hinsichtlich verschiedener Hörparameter ›beschneiden‹. Hierbei wird
u. a. auch die Auflösung von 16 auf 4 Bit verringert. |