1984 setzte Sony ein weiteres Mal auf Mobilität und produzierte den ersten
transportablen CD-Player (Discman). Bald folgten CD-Player für die Auto-HiFi-Anlage
und auch im Computer-Bereich fand die CD in Form der CD-ROM als Speichermedium
optimale Verwendung. Die CD-ROM (Compact Disc – Read Only Memory) besitzt im
Vergleich zu den üblichen beim Computer verwendeten Speichermedien (z. B.
Diskette) eine sehr hohe Speicherkapazität. Vom Prinzip her funktioniert die
CD-ROM genauso wie die übliche Audio-CD. Allerdings ist die Struktur der
gebrannten Daten vollkommen anders. Da auf einer CD-ROM im Prinzip jede
beliebige Information gespeichert werden kann, die in einem digitalen Format
vorliegt, besteht die Möglichkeit, sie sehr flexibel einzusetzen. Damit die dafür
unterschiedlichen digitalen Datenstrukturen aber universell einsetzbar sind, ist
eine Standardisierung notwendig. Die damals bei der Entwicklung beteiligten
führenden Firmen haben dazu entsprechende Spezifikationen ausgearbeitet und
diese als Standard vorgeschrieben. In den so genannten ›farbigen Büchern‹
(coloured books) werden vor allem die Sektorformate der verschiedenen CD-Typen
beschrieben.22
Das ›Red Book‹ beschreibt die Sektorisierung einer normalen Audio-CD (CD-DA). Im ›Yellow
Book‹ wird die Sektorisierung einer computerlesbaren Daten-CD (CD-ROM), im ›Green Book‹ die
der CD-I und CD-I-Ready (Compact Disc Interactive) und im ›Orange Book‹ die für
magneto-optische Speicher und beschreibbare CDs wie z. B. die CD-R (Compact Disk Recordable)
oder CD-RW (Compact Disk ReWritable) festgelegt.
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Der ISO-9660-Standard legt zudem die Strukturierung der zu speichernden
Daten (in Verzeichnissen, Unterverzeichnissen incl. Pfad) für eine CD-ROM
fest.
Im Jahr 1990, ein Jahr nachdem der Absatz von Audio-CDs erstmals den der Langspielplatte
übertroffen hatte,23
Im ersten Halbjahr 1989 wurden in der BRD 21 Million CDs und 19 Million LP’s abgesetzt (vgl.
Tabelle B.5 im Anhang).
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kam die erste einfach beschreibbare CD – auch CD-R (Compact Disc Recordable)
genannt – auf den Markt. Nun konnten die digital kodierten Daten nicht nur gelesen,
sondern auch geschrieben werden. Auf einer CD-R können vom Prinzip her alle digital
kodierbaren Informationen (Musik, Sprache, Bild, Film, Text, Programmcode etc.)
gespeichert werden. Hier wurden verschiedene Speichertechniken und Datenformate
entwickelt, auf die im Weiteren noch detaillierter eingegangen wird. Zum Schreiben der
Daten auf die CD-R – auch Brennen genannt – benötigt man ein WORM-Laufwerk
(Write Once Read Multiple). Dieses verfügt im Vergleich zum normalen Laufwerk (vgl.
Aufbau des CD-Players in Abschnitt 12.2) über zwei unterschiedlich starke
Laserstrahlen. Der stärkere von beiden dient zum einmaligen Brennen der Daten auf die
CD, der zweite etwas schwächere zum Lesen der unveränderlich eingebrannten
Daten.
Im Computer-Bereich kann der CD-WORM-Speicher auch zur Archivierung größerer
Datenmengen genutzt werden. Hier existieren unterschiedliche Formate. 14-Zoll-Platten
können z. B. bis zu 8 Gigabyte speichern. Im Audio-Bereich wird ein CD-WORM
hauptsächlich zur Herstellung von CD-Premastern benutzt. Heute ist mit der
wiederbeschreibbaren CD (Compact Disc Re-Writable; CD-RW) ein neuer Standard auf
dem Markt, der es ermöglicht, CDs – ähnlich wie Tonbänder |