116 Beobachtungen der Realität – vom Konstruktivismus zur Medientheorie Mediums. Sie ergibt sich jedenfalls nicht plausibel als Automatismus aus der Unbe-obachtbarkeit des Mediums. Dass allerdings das Medium im Gebrauch selbst un-beobachtbar ist, kann durchaus als Konsens moderner Medientheorien gelten.Medien wirken wie Fensterscheiben: Sie werden ihrer Aufgabe um so besser gerecht, je durchsichtiger sie bleiben, je unauffälliger sie unterhalb der Schwel-le unserer Aufmerksamkeit verharren. Nur im Rauschen, das aber ist in der Störung oder gar im Zusammenbrechen ihres reibungslosen Dienstes, bringt das Medium selbst sich in Erinnerung. Die unverzerrte Botschaft hingegen macht das Medium nahezu unsichtbar. Medien – so können wir das kulturelle Schema im Umgang mit Medien charakterisieren – bleiben der blinde Fleck im Mediengebrauch.223 223 Krämer 1998: 74.