192 Angewandte Neue Instrumentenkunde Abb. 5.21: Reactivision Framework 73 Der Spieltisch ist also kein Bildschirm im Sinne eines Computermonitors, sondern eine Projektionsfäche, wobei auch Feineinstellungen mit der Hand direkt auf dieser Fläche möglich sind,74 die sie somit letztlich doch zu einer Art Touchscreen werden lassen. Bringt man zwei der Objekte nah genug zusammen, interagieren sie mitein-ander: die » Reactable-Version « einer Verkabelung von Modulen etwa bei einem ana-logen Synthesizer. Die » tangible objects « des Reactable stehen dabei für Anwendun-gen, wie man sie aus unterschiedlichen Bereichen digitaler Audioproduktion kennt.So ist zum Beispiel ein Aufbau nach dem Vorbild der bereits erwähnten modularen analogen Synthesizer möglich,75 der in einer einfachen Form etwa aus einem Oszil-lator, einem Filter und einem LFO (Low Frequency Oscillator) bestehen könnte. Je-des dieser Module wird dabei von einem dedizierten Puck repräsentiert, für dieses Beispiel bräuchte es demnach drei Objekte/Module auf der Reactable-Fläche. Es gibt aber auch Objekte, die für einen Sampler oder eine virtuelle, projizierte Klavia-tur stehen. Die Software, die letztlich für die Klangerzeugung sorgt, muss also in ih-rer Modularität und Flexibilität der modularen Struktur der haptischen Schnittstelle Rechnung tragen.73 http://reactivision.sourceforge.net/images/reactivision03.png, Zugriff am 7.9.2010.74 Dies ist in mehreren Videos, etwa bei der populären Internet-Video Plattform » Youtube « anschaulich dargestellt, siehe: http://www.youtube.com/watch?v=0h-RhyopUmc, letzter Zugriff am 7.9.2010.75 Die analogen Modularsynthesizer werden auf der Reactable-Homepage auch explizit als Vorbilder des Konzeptes genannt: http://www.reactable.com/products/reactable_ experience/reactable/, Zugriff am 7.9.2010.