200 Angewandte Neue Instrumentenkunde Abb. 5.26: Native Instruments » Maschine « 86 Das hauptsächlich für perkussive, elektronische Schlagzeugklänge (» Beats « ) konzi-pierte Instrument steht von der Konstruktionsseite her in der Tradition der MPC Sampler der japanischen Firma Akai. » Maschine « verbindet einen Hardware-Con-troller, der über seine Bedienoberfäche das einfache Erlernen festgelegter und oft wiederholbarer Bewegungsabläufe ermöglicht (muscle memory), mit einem virtuellen Schlagzeug-Sampler und Sequenzer. Die Verbindung von Software und Hardware erfolgt über ein eigens geschriebenes Protokoll, dass komplexen Datentransport vom Interface zur Software – und umgekehrt – erlaubt. Während das » Launchpad « noch als optionaler Controller für » Live « zu verstehen ist und das Programm haupt-sächlich als Programm vermarktet wird, ist Maschine weder als Software, noch als reiner USB-Controller zu verstehen. Es wird folgerichtig auch nicht als reine Soft-ware- oder Hardware-Version vermarktet und zur Zeit auf der Homepage des Kon-zerns auch nicht in der Kategorie » Controller « geführt.5.4.3 Versteckte Virtualität: das Interface als Instrument Die Art und Weise, wie der bereits beschriebene » Reactable « konstruiert und einge-setzt wird, bildet im Kontext einer systematischen Verortung der Virtualität bei Computerinstrumenten durchaus einen Gegenentwurf zu den beiden vorangegan-86 http://www.native-instruments.com/en/company/press-area/, Zugriff 21.2.2011.