208 Angewandte Neue Instrumentenkunde des Cyberspace. Dennoch stand und steht die Frage nach einer Möglichkeit der sys-tematischen Beschreibungsweise des Musikinstruments im Raum, die ein Minimum an Anschluss an traditionelle Klassi1kationen von Musikinstrumenten ermöglicht.Wenn dies gelingen soll, ist eine Betrachtung der Effekte der Medialisierung der neuen auratischen Medieninstrumente (z. B. der Nutzung von Touchscreens), die man sich mit der Nutzung eines technischen Verbreitungsmediums mit seinen spe-ziellen Eigenheiten einhandelt, unerlässlich. Diese spezi1schen Effekte sind es, die auf einen Aspekt hinweisen, der eine systematische Erfassung des Instruments er-möglicht, gleichzeitig jedoch offen gegenüber soziokulturellen Beobachtungsweisen bleibt. 5.5.1 Das Instrument als Unterscheidung Ausgangspunkt ist hier die Trennung von Interface und Generator, wie sie bei Bernd Enders zu 1nden ist. Sie muss für den Kontext computerbasierter Musikpro-duktion allerdings eine Aktualisierung, beziehungsweise Generalisierung, erfahren.Die Einführung der Unterscheidung Interface/Generator durch Enders geht, um es kurz zu rekapitulieren, auf die offen zutage tretende Trennung von klangerzeugen-den und klangsteuernden Teilen eines Instruments zurück. Wie dieses Instrument gespielt wird und wie es klingt, sind zwei völlig voneinander getrennte Aspekte.Schon beim Modulsynthesizer haben wir es stets mit einer Entscheidung für ein be-stimmtes Interface (Klaviatur, Bandmanual), eine bestimmte Schwingungsform,eine bestimmte Kombination aus beiden zu tun. Werden sie gekoppelt, könnte dies immer auch ganz anders geschehen. Entscheidend ist der Umstand, wie Interface und Generator kombiniert werden – wie dieses Instrument gespielt werden und wie es klingen soll.Abb. 5.30: Das Programm » NodeBeat HD « für iPad.