1.3 Methode 11 Im Endeffekt waren McCartney 69 und Lennon 75 Songs zuzuordnen.Bei ei-nem Song,» A Day In The Life « ,können die verschiedenen Songteile den beiden Komponisten getrennt zugeordnet werden,so dass sich eine Gesamtzahl von 145 zu analysierenden Stükken ergibt.Die Auflistung der Songs ist im Anhang beigefügt.Ein Vergleich mit den Stücken aus der Zeit nach der Auflösung der Beatles wäre sicherlich interessant,da sie dann alleine,ohne Beeinflussung durch den anderen komponiert haben.Dennoch verzichtet die vorliegende Arbeit auf die eingehende Betrachtung dieses Materials.Schon der Korpus der Beatles-Songs ist so groß,dass eine überblicksartige Darstellung problematisch wird und jedem Song und jedem Aspekt nur wenig Platz eingeräumt werden kann.Eine Erweiterung des Blickwin-kels auf die Solo-Jahre würde bedeuten,40 (!)weitere LPs betrachten zu müssen,was den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.Diese Untersuchung beschränkt sich daher auf die Zeit der Beatles,da es sich um eine besonders wichtige und gut abgrenzbare Schaffensperiode handelt,deren Betrachtung wesentliche Unterschiede deutlich werden lässt.1.3.2 Vorgehensweise Ziel der Arbeit ist es,die Kompositionsstile möglichst polarisierend beschreiben zu können.Es wurden daher musikalische Ausdrucksmittel gesucht,die der eine Komponist sehr häufig,der andere aber nur selten benutzt.Als Beispiel für sehr viele Merkmale,die untersucht wurden,sei hier die Verwen-dung der großen Triole (Viertel-Triole)in der Melodie genannt.Alle Songs wurden in chronologischer Folge daraufhin untersucht,ob in der Melodie die rhythmische Figur der Viertel-Triole verwendet wird.Das Ergebnis ist eindeutig:Lennon be-nutzt dieses Ausdrucksmittel wesentlich häufiger als McCartney,es kann als typi-sches Stilmerkmal Lennons gelten.In der Praxis ist dabei das Auszählen wesentlich problematischer,als es zunächst den Anschein haben mag.Zunächst einmal wird bei chronologischer Durchsicht der Songs deutlich,dass Lennon die große Triole von Anfang an sehr häufig benutzt,McCartney am Anfang gar nicht und auch in den späteren Songs nur selten.Das Merkmal der chronologischen Verteilung wird im rein zahlenmäßigen Vergleich der Häufigkeit aber nicht berücksichtigt.Es macht zudem einen Unterschied,ob die große Triole im kompositorisch festge-legten Teil eines Songs verwendet wird,vielleicht sogar in der besonders wichtigen Titelzeile,die auch häufig wiederholt wird,oder nur in einer improvisatorischen Verzierung im Outro.Muss hier jede Wiederholung des Auftretens gezählt werden,um die Bedeutung für den Song in der Zahl ausdrücken zu können?Und hängt das Gewicht wirklich von der Zahl der Wiederholungen ab?Wenn die große Triole beispielsweise bei zwei Songs im Refrain auftritt,ist es dann sinnvoll,die Tatsache,dass der Refrain in Song A dreimal,in Song B aber sechsmal gesungen wird,als Gewichtung in die Statistik durchschlagen zu lassen?Es wird deutlich,dass auch das anscheinend objektive Auszählen wertende Ent-scheidungen enthält.Bei Merkmalen wie » Verwendung von Tonleiterausschnitten in der Melodie « oder » natürlicher oder verfremdeter Gesangssound « ist die Problema-tik offensichtlich.Es handelt sich hier um wichtige und aussagekräftiges Merkmale,