12 Einleitung aber wann sind sie im konkreten Fall in einem Song als erfüllt bzw.nicht erfüllt anzusehen?Manchmal bestehen auch Unterschiede,wo sie in den Zahlen nicht deutlich wer-den.Bei der Auszählung,wie viele Songs sich stark auf Blues-Elemente beziehen,war kein signifikanter Unterschied zwischen Lennon und McCartney festzustellen.Die Art und Weise,wie die Blues-Elemente aufgenommen und verarbeitet werden,ist aber sehr unterschiedlich.Es hat sich herausgestellt,dass das Auszählen von Merkmalen tatsächlich wich-tige Hinweise darauf gibt,ob ein Ausdrucksmittel aussagekräftig zur Polarisierung der Stile herangezogen werden kann.Eine rein quantitative Darstellung würde aber einerseits nur eine Schein-Objektivität herstellen,da bei Gewinnung der Zahlen wertende Elemente wesentlich im Spiel sind,andererseits aber auch an der Sache vorbei gehen,denn neben der quantitativen Betrachtung ist eine qualitative Be-trachtung unerlässlich.In der Darstellung der Ergebnisse wurde daher ein Mittelweg versucht.Dass Mc-Cartney häufiger als Lennon Tonleiterausschnitte benutzt,dass Lennon häufiger als McCartney seinen Gesangssound verfremdet,ist für die Bewertung des Merkmals wichtig und nachweisbar,auf die Häufigkeit wird daher auch hingewiesen.Anstatt das aber durch scheinobjektive Zahlen zu belegen,werden einschlägige Beispiele als Beleg angeführt.In einem zweiten Schritt,nach der Gewinnung vieler Merkmale über die gesamte Breite der Songs,werden dann zwei Songs,von denen man im Rückblick sagen kann,dass sie als typisch für ihren jeweiligen Komponisten gelten können,einge-hender analysiert.Die unterscheidenden Merkmale der Personalstile werden hier nicht mehr in der Breite aller Songs abgezählt und gegenübergestellt,ihnen wird in der Tiefe eines Songs nachgespürt.Auf diese Art und Weise ist es möglich,ein Stilmerkmal nicht nur zu isolieren und zu benennen,sondern es in der konkreten Verwendung im Song besser zu verstehen.1.4 Aufbau der Arbeit Wie der vorige Abschnitt schon angedeutet hat,besteht der Hauptteil der Arbeit aus zwei Teilen.Im Anschluss an diese Einleitung werden im ersten Teil (Kapi-tel 2)die wesentlichen Elemente der Personalstile polarisierend gegenübergestellt.Die Darstellung erfolgt gebündelt nach musikalischen Parametern,wobei auch auf Biografie und Persönlichkeit der Komponisten eingegangen wird,da sie in vielfäl-tiger direkter und indirekter Beziehung zur Musik stehen.Im zweiten Teil (Kapitel 3)werden zwei Songs eingehender analysiert.Dieser Teil dient dem Beleg und dem tieferen Verständnis der in Kapitel 2 genannten Merkmale der Personalstile.Die isolierten Stilmerkmale sollen in ihrer konkreten Verwendung im Song gezeigt werden.Dabei sollen die einzelnen Elemente sich zu einem schlüssigen Ganzen verbinden und ein aussagekräftiges Bild des Komponisten zeichnen.Abschließend werden die Ergebnisse in Kapitel 4 zusammengefasst und interpre-tiert.Die wichtigsten Elemente der Personalstile werden auf S.186 in einer Tabelle