2.6 Harmonik 71 Auf den ersten Blick handelt es sich um eine schlichte Harmonik mit vier Akkorden.Da der Song einen bluesigen Einschlag hat (mit der kleinen Sept g in der Melodie)ist es auch nicht weiter verwunderlich,dass alle Akkorde Septakkorde sind.Dass A die Tonika ist,steht zunächst außer Frage,da das Intro nur aus diesem Akkord besteht und auch die Strophe mit einer langen Fläche auf a beginnt.Das Auftreten der Dominante E könnte die Tonika bestätigen:A7 F#7 E7 F#7 B7 T D Bereits auf den zweiten Blick fällt jedoch auf,dass diese funktionale Deutung nicht haltbar ist.F ]ist kein leitereigener Klang von A-Dur.Die Melodie macht durch die ausdrückliche Verwendung des Tons a ]klar,dass es sich harmonisch um eine typische Zwischendominante handelt:Abwendung von der alten Tonika,Aufbruch in eine neue harmonische Welt.Erwartungsgemäß wird die Zwischendominante F ]nach B weitergeführt.Zusammen mit der Subdominante E ergibt sich eine voll-ständige Kadenz:A7 F#7 E7 F#7 B7 D S D T Danach beginnt sofort die zweite Strophe,und zwar unvermittelt mit der –alten –Tonika A,die jetzt kaum mehr als Tonika gehört werden kann,da sie funktional nicht mit dem vorherigen B in Beziehung steht und auch in keinerWeise (z.B.durch eine Zwischendominante)vorbereitet wird.Sie ist zudem von B aus gesehen kein leitereigener Klang und steht noch nicht einmal auf einem leitereigenen Grundton.A ist,von B aus gesehen,wieder die [VII.Intro | Str.| Str.A7 | A7 F#7 E7 F#7 B7 | A7 F#7 ...A:T | T | T B:| D S D T | D ...Es gibt damit zwei tonale Zentren,A und B.Das Verwirrende ist,dass die eigentlich zu Grunde liegende Tonika durch keinen einzigen Kadenzvorgang angesteuert oder bestätigt wird.Stattdessen gibt es eine eindeutige,vollständige Kadenz,die aber von der ursprünglichen Tonika weg zu einer anderen führt.Die Rückkehr zur Tonika dagegen wird harmonisch nicht angezeigt.Sie wird daher im ersten Moment nicht als bestätigende Heimkehr,sondern im Gegenteil als überraschender Schritt ins vermeintlich Unbekannte empfunden.Die Harmonik ist nicht nur in sich,sondern auch in Bezug auf die Form verwir-rend.Der Eintritt des neuen Formteils wird nicht etwa durch eine Kadenz angezeigt,so wie es bei McCartney die Regel ist,ganz im Gegenteil sind die beiden aufeinan-der folgenden Akkorde an dieser Stelle überhaupt nicht kadenziell verbunden.Es handelt sich um zwei nur nebeneinander stehende,unverbundene Klangflächen.Bevor das folgende Kapitel ausführlicher auf McCartneys Harmonik Bezug nimmt,soll ein kurzer Vorgriff in der direkten Gegenüberstellung zeigen,dass er an vergleichbaren Stellen wesentlich traditioneller und eindeutiger arbeitet als Lennon.