2.10 Arbeitsweise im Studio 87 McCartney dagegen hat gerne alles selbst unter Kontrolle und arbeitet oft auch alleine im Studio.» Strawberry Fields Forever « und » Penny Lane « spiegeln das prototypisch wieder:Während jede der drei Fassungen von » Strawberry Fields Forever « mit Band-Aufnahmen beginnt und später nur verhältnismäßig wenige Overdubs hinzugefügt werden,legt McCartney das Fundament zu » Penny Lane « alleine,indem er eine ganze Nacht lang verschiedene Klavierspuren übereinander schichtet.Es folgen extrem viele Overdubs,aber keine einzige Aufnahmesession im gesamten Band-Zusammenhang.Im Gegensatz zu Lennon nimmt McCartney nicht selten sogar ganze Songs allei-ne,ohne Mitwirkung der anderen Beatles auf.Bereits bei » Yesterday « ist –neben dem Streichquartett –nur McCartney als einziger Beatle zu hören.Für das weiße Album (The Beatles)nimmt er vier Songs komplett alleine auf:» Blackbird « ,» Mo-ther Nature’s Son « ,» Martha My Dear « und » Wild Honey Pie « ,daneben gibt es eine Reihe von Songs,zu denen andere nur wenig beitragen.In » Why Don’t We Do It In The Road « z.B.spielt und singt McCartney alle Spuren selbst ein,nur ein Drum-Overdub stammt von Starr.Auch auf » Penny Lane « haben die anderen nur wenig Einfluss gehabt:Nur der Background-Gesang,die Conga und das Schlagzeug stammen von den Mitmusikern,wobei jeder dieser Beiträge nur von untergeordne-ter Bedeutung für den Song ist.Alle wichtigen Beiträge stammen von McCartney selbst,wobei er die klassischen Instrumente (wie z.B.die Piccolo-Trompete)zwar nicht selbst gespielt,aber über jeden Ton entschieden hat,der gespielt werden soll.Wie in 2.2.5,S.24 bereits beschrieben wurde,steigert sich dieses Bedürfnis nach vollständiger Kontrolle bei McCartney in der weiteren Entwicklung noch und führt schließlich dazu,dass die anderen sich bevormundet fühlen und die Arbeitsatmo-sphäre im Studio unerträglich wird.2.10.3 Technischer Aspekt The difference inside the studios between John and Paul was obvious to George [Martin]from the start.›Paul would sit down and ask what I planned to do with his songs,every note virtually.» What do you think the cellos should be doing here,George?« and I’d have to describe to him on the piano what it would be.He’d say:» Yeah,OK,but what about changing that note?« Lots of the arrangements to his songs were very much his ideas which I would have to implement.John would be more vague in what he wanted.He would talk in metaphors about his ideas.I’d have to get inside his brain to find out what he wanted.It would be more of a psychological approach.He’d say –for example on » Being For The Benefit Of Mr.Kite!« –» This song’s about a fairground.A little bit mystified.I want to get the feeling of the sawdust and the feel of the ring.Can you do something about it?« ‹(Martin in Coleman,275)An anderer Stelle beschreibt Martin Lennons Worte noch eindrucksvoller:» I’d love to be able to get across all the effects of a really colourful circus.The acrobats in their tights,the smell of the animals,the merry-go-rounds.I want to smell the sawdust,George.« (Lennon in Martin,Summer,89)