110 Analysen der Beispielsongs Part wird zwar noch nicht als Intro benutzt,die musikalische Grundidee ist aber bereits hier in der Begleitung vorhanden.Am interessantesten sind die ersten beiden Takte.McCartney setzt hier die Strukturmerkmale von Melodie und Gitarrenbegleitung überzeugend in ein drei-stimmiges Arrangement auf einem Tasteninstrument um.Die absteigende chroma-tische Linie wird als tiefste Stimme –wahrscheinlich mit der linken Hand –gespielt.Der Melodieton d bleibt als höchster Ton des Akkordes liegen.Bemerkenswert ist nun,dass McCartney die Harmonik nicht genau übernimmt,sondern ganz leicht abändert.Er verändert Lennons ziellos irrende Akkordwechsel dabei in eine dominantische,zwingende Fortschreitung.Der Effekt wird dadurch erzielt,dass McCartney nicht nur das d,sondern die Terz h-d in der Oberstimme liegen lässt.Dadurch scheint der Akkord G über die ganzen zwei Takte liegen zu bleiben,aber –durch den sich verändernden dritten Ton –seine Farbe zu wechseln.Bei der Linie g-f ]-f handelt es sich dabei um eine klischeehaft häufig verwendete Stimmführung,der Grundton wird chromatisch über die große in die kleine Septim geführt,um den Akkord damit dominantisch wirken zu lassen.Richtig löst sich der damit erreichte G7 dann auch –zwar nicht in die Tonika C –aber im standardisierten Trugschluss in den Parallelklang Am auf.Abbildung 3.13:» Strawberry Fields Forever « ,unterschiedliche Ausdeutung der Har-monik durch Lennon (Gitarre)und McCartney (Mellotron)Die Durchgangsnoten auf Drei und Vier des zweiten Taktes können verschieden gedeutet werden.Bei enharmonischer Umdeutung des g ]zum a [wird die domi-nantische Wirkung des G7 dabei durch Hinzufügen der None zum G7 [9 verschärft.Man könnte f-a [-c [aber auch als eigenen verminderten Dreiklang deuten oder f-g ]-b als Bestandteil von E(7)[9,der dann folgerichtig nach Am geführt würde.Welcher Sichtweise man auch folgen will,eindeutig ist,dass es sich um einen dominantischen Klang handelt,der sich unter » richtiger « Führung der Leittöne auflöst.Fast die gleiche Harmoniefolge wird hier also von Lennon und McCartney ganz unterschiedlich interpretiert,und zwar in einer für beide typischen Weise:Lennon betont das ziellose Kreisen,den irrenden und verwirrenden Klangflächenwechsel,während McCartney die zielgerichtete Wirkung herausspielt.Slide-Gitarre Viele der Overdubs sind,wie erwähnt,auf der Anthology-CD nicht zu hören.Vorhanden und auffällig sind aber zwei Einwürfe Harrisons,die er auf der E-Gitarre mit einem Bottleneck gespielt hat.Wegen des entstehenden stufenlosen Glissandos wird diese Technik auch Slide genannt.Paul Vincent weist zu Recht darauf hin,dass die Verwendung eines Bottlenecks zunächst überhaupt nichts Ungewöhnliches ist.England hatte 1966 bereits eine lebendige Blues-Szene,in der viele Gitarristen Slide spielten,nicht zuletzt z.B.