3.3 » Penny Lane « 147 Folgen,es gibt keine Beziehungen zwischen ihnen.Der Text entwirft keinen kohä-renten Sinnzusammenhang.3.3.2.3 Deutungen des Textes Der Versuch,den Text ganz unmittelbar zu verstehen,ist –wie oben gezeigt –nur auf den ersten Blick leicht,hinterlässt aber viele Fragen.Im Folgenden sollen drei Blickwinkel angedeutet werden,aus denen man den Text betrachten kann.Zunächst geht es um die Beziehung des Textes zu seinem Autor,dann um sei-ne Position im Kontext der Moderne und schließlich um den Symbolgehalt seiner Motive.Für diese unterschiedlichen Perspektiven auf den Text waren mir die Ge-spräche mit Ortrun Niethammer eine große Hilfe und ich möchte ihr dafür an dieser Stelle danken.Der Text und sein Autor Wie in Kapitel 2.2.5,S.20ff.,bereits ausgeführt wurde,gibt McCartney seine innersten Gefühle nicht der Öffentlichkeit preis.Seine Texte handeln daher oft nicht von ihm selbst,sondern er schlüpft in Rollen,die er dann facettenreich schildert,wie z.B.in » Eleanor Rigby « .Der Entwurf von » Penny Lane « deutet jedoch so naheliegend auf McCartney selbst,dass es unmöglich ist,den autobiografischen Bezug zu ignorieren.Doch was erfahren wir über den Autor in seinem Text?Die Handlung der Strophen sagt nichts über seine Person aus.Nur im Refrain nimmt er Bezug auf sich.Dort erfahren wir:» Penny Lane is in my ears and in my eyes.There beneath the blue suburban skies I sit ...« Dass ihm die Penny Lane noch gegenwärtig ist und er sich dort sitzen sieht,klingt zwar sehr poetisch,ist im Endeffekt aber banal.Insgesamt sind die Bilder,die er entwirft,sehr pittoresk,die Sprache,die er benutzt,gut gesetzt und wohlklingend.Der Text entwirft eine schöne Kulisse,verweigert aber einen Blick dahinter.Wir erfahren nicht,welche Bedeutung die Orte und Personen noch für McCartney haben.Gibt ihm die Erinnerung noch Halt?Oder sind die Orte ihm fremd geworden?Der Text verrät es nicht.Genau dadurch wird » Penny Lane « zu einer typischen Äußerung McCartneys:Er scheint über sich zu sprechen,lässt aber keinen Blick nach innen zu,gibt nichts preis.Der Text im Kontext der Moderne Die Moderne ist als Epochenbezeichnung höchst problematisch.Der Perspektive dieses Abschnitts liegt folgender Gedanke zu Grunde:So wie sich die Malerei dem Ungegenständlichen zugewandt hat,die Musik atonal wurde,hat sich die moderne Literatur von einem sinnhaften kohärenten Zusammenhang aus Personen und Handlung abgewandt.Ihr Kennzeichen ist das Fragmentarische,Widersprüchliche,das den Sinn oft verweigert und im Extremfall keine Deutung mehr zulässt.Diese Merkmale treffen in so hohem Maße auf den Text von » Penny Lane « zu,dass man die Zuordnung in diesen Kontext nicht ignorieren kann.Unklar bleibt jedoch,was man konkret daraus ableiten kann.Die äußeren Merkmale des Un-zusammenhängenden,Sinnverweigernden spiegeln in vielen modernen Texten die innere Befindlichkeit des Menschen,der sich in der unüberschaubaren Komplexität