3.3 » Penny Lane « 159 3.3.3.7 Tamburin McCartney nimmt am 29.12.1966 nicht nur die Klavierspuren auf,Lewisohn nennt noch eine Reihe von Instrumenten,die ebenfalls am ersten Abend aufgenommen werden:Tamburin,Harmonium,Percussion und Becken.Die Übersicht der Instrumente und Formteile auf S.177 zeigt,dass das Tamburin ab der dritten in jeder Strophe eingesetzt wird.Es übernimmt dabei die Aufgabe,den Backbeat weiter zu tragen,da das Drumset in den Strophen aus dem vollstän-digen Begleitmuster aussteigt und keinen Backbeat mehr spielt.Im letzten Refrain tritt es als Steigerung zum kompletten Drumset hinzu.Auch hier ist wieder erstaunlich,wie sorgfältig und differenziert McCartney die rhythmische Begleitung offensichtlich von Anfang an geplant hat.3.3.3.8 Harmonium Zum Ende des Piccolo-Trompeten-Solos und ganz am Schluss des Songs ist ein sehr hohes,lang ausgehaltenes b zu hören.Es ist nicht offensichtlich,von welchem Instrument dieser Klang erzeugt wird.Für mich hört er sich eher unnatürlich,im Sinne von elektrisch erzeugt,an,es könnte sich z.B.um eine Rückkopplung handeln.Everett hingegen ist der Meinung,dass der Ton von einem Harmonium stammt (vgl.Musicians II,84).Vermutlich bezieht er sich dabei auf Lewisohn,der ein Harmonium erwähnte:» two-tone high-pitch whistles from a harmonium,again fed through a Vox guitar amplifier « (Sessions,91).Der » elektrische « Klang könnte tatsächlich auf diesem Weg über den Gitarrenverstärker entstanden sein.Lewisohn spricht allerdings von zwei Tönen,während ich (in Übereinstimmung mit Everett)nur einen hören kann.Letztlich ist also nicht mit Sicherheit zu klären,ob es sich bei dem hohen Pfeifton tatsächlich um das erwähnte Harmonium handelt oder nicht.3.3.3.9 Percussion Lewisohn erwähnt » various strange percussion effects,one of them sounding at times like a machine gun « (Sessions,91).Ein solcher Klang ist für mich in » Penny Lane « nicht zu identifizieren.3.3.3.10 Becken Auch hier weicht Lewisohns Beschreibung von meinem Höreindruck ab.Er spricht von » extremely fast and sometimes drawn-out cymbal notes « (Sessions,91).Es ist tatsächlich ein Becken zu hören,das nicht zu Starrs Drumset gehört,es spielt jedoch keine ungewöhnlichen Klänge,sondern verstärkt den Viertelpuls in jeder zweiten Strophenhälfte und verdeutlicht dadurch den formalen Einschnitt mit Eintritt der Molltonika.Dass es sich tatsächlich um ein zusätzliches Becken und nicht das von Starr ge-spielte Becken des Drumsets handelt,kann man im Klangvergleich hören:Starrs Becken begleitet das Piccolo-Trompeten-Solo.Es rauscht stärker auf als das hier besprochene Becken,welches einen ausgeprägteren sogenannten » Ping « hat und damit dem Viertelpuls im Mollteil der Strophe eine größere Schärfe und Eindring-lichkeit verleiht.