4.2 Interpretation 187 4.2 Interpretation In der Zusammenschau der Ergebnisse wird deutlich,dass die einzelnen Ergebnisse,d.h.die einzelnen Merkmale,die die Personalstile der Komponisten ausmachen,nicht isoliert nebeneinander stehen.Harmonische und metrische Ausdrucksmittel,Instrumentation und Sound korrelieren mit den Texten,mit der Arbeitsweise und den Persönlichkeiten der Komponisten.Zunächst soll ein Beispiel die Komplexität der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elemente zeigen.McCartneys Arbeitsmoral,sein Fleiß,seine Ausdauer und Lernbegierde zeigen sich nicht nur ganz direkt in seiner Arbeitstechnik im Studio,sie sind mittelbar auch Ursache dafür,dass er die vorhandenen musikalischen Ausdrucksmittel vieler Stile studiert und zu beherrschen lernt.Wie » Penny Lane « zeigt,lernt er dabei klassische Instrumente kennen,erarbeitet sich jazztypische Akkorde und Kadenzen.Auf der anderen Seite bestimmen seine Arbeitsmoral,seine Professionalität auch den Umgang mit den Medien,die Trennung von öffentlicher und privater Person.Das schlägt sich wiederum in seinen Songtexten nieder,auch hier schützt er seine Privatsphäre,indem er nichts Persönliches in ihnen offenbart.Die Texte sind ihm –vermutlich gerade aus diesem Grund –weniger wichtig als die Musik.Es ist daher schlüssig,dass er beim Songwriting mit der Musik anfängt,und erst dann nach einem Text dazu sucht,der dann tendenziell sogar austauschbar ist.Beim Schreiben der Musik kann er sich noch nicht auf den Text beziehen und greift auf musikalische Bausteine zurück,die er kennt,z.B.Tonleitern,Dreiklänge oder auch die oben genannten jazztypischen Akkorde und Kadenzen,womit sich ein Kreis schließt.Am Beispiel wird zweierlei deutlich:Erstens,dass die Persönlichkeit des Kom-ponisten mit den musikalischen Merkmalen des Personalstils in Verbindung steht und dass es daher schlüssig ist,sie mit ins Bild zu nehmen.Zweitens zeigt das Bei-spiel,dass die einzelnen Elemente nicht isoliert nebeneinander stehen,sondern sich gegenseitig beeinflussen oder gar bedingen.Ein zentrales Problem für die Darstel-lung ist dabei,dass die Zusammenhänge dabei nicht so linear und monokausal sind,wie das obige Beispiel vermuten lassen könnte.Die Elemente stehen in vielfältigen Beziehungen zueinander,sie sind,um ein modernes Bild zu wählen,vernetzt.Dabei ergibt sich ein Problem:Mit dem linearen Medium Sprache kann man die Beziehungsvielfalt eines Netzes kaum angemessen beschreiben.Eine zweidimensio-nale grafische Darstellung wird dem viel gerechter,insbesondere Mindmaps sind sehr geeignet,nicht linear vernetzte Inhalte zu erfassen und darzustellen.Die Elemente der Personalstile (unter Einbeziehung auch der Persönlichkeit des Komponisten)werden daher im Folgenden für jeden Komponisten in einer Mind-map zusammengefasst und in Beziehung zueinander gesetzt.Die Mindmaps bilden damit den Kern der Interpretation der Ergebnisse.Die anschließenden Erläuterun-gen können und sollen den Inhalt der Mindmaps nicht erschöpfend wiedergeben,sondern nur auf einige Strukturmerkmale hinweisen.