Die erste Klasse, die ich hörte, bestand aus 70 oder 80 dreizehnjährigen Mädchen, - es waren
die Klassen VI und VII zusammengefaßt. Unterrichtet wurde von einer Lehrerin, die nur Musik
unterrichtet. Auf einer großen Tafel war eine Klaviertastatur gemalt, auch Notenlinien mit den
Noten von G bis G' (zwei Oktaven) [g bis g']. Eine Violine wird in Stockholmer Schulen beim
Gesangunterricht nicht benutzt. Die Mädchen sangen zuerst eine E-Leiter abwärts auf
fortlaufendem oo-ay-ah. Es folgte die fallende und steigende Leiter auf ah. Dann folgte die E-
Leiter herauf und herunter zum relativen do . Während der vergangenen sechzehn Jahre habe
ich fast alle europäischen Länder besucht, um die Methoden des Gesangunterrichts zu
studieren. Außer in den Chevé-Klassen hatte ich das relative "do" nie vorher gehört! Als
nächstes folgte die wohlbekannte Stimmübung d m r f m s, usw., und wieder herunter auf laa.
<101> Dann Akkord-Arpeggien. Das Harmonium wurde zum Vormachen und Anfangen
benutzt, aber es wurde nicht während des Singens gespielt. Die Rückseite des Instrumentes
stand zur Klasse hin. Der Lehrer stand daran und spielte je nach Notwendigkeit hin und wieder
einen Ton. Jetzt stellten sich achtzehn Mädchen aus der vorderen Reihe an die Tafel, getrennt
vom Rest der Klasse. Es waren die Altistinnen; und mit dem Rest im Sopran kam das bekannte
deutsche Volkslied:-

KEY F.
{|d :- :d |m :- :m | s :- :- | m :- :- | f :- :f | m :r :m | r :- :- | - :- :- || [*]

Das Singen war süß und sanft, aber das Stück wurde zu langsam genommen. Bei diesem Stück
stand die ganze Klasse. Sie hatten weder Hilfestellung noch Begleitung.
Nun wurde ein Übungsstück aus dem Buch zur Hand genommen:-


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[*] "Mit dem Pfeil, dem Bogen...