- 98 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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zu erfinden. Rings um die Wand des Raumes verlief eine schwarz gestrichene Wandbekleidung,
wodurch eine Endlos-Tafel entstand. Die Jungen liefen zur Tafel, von der jeder so ungefähr
einen yard hatte, und fingen an, die Melodien in Chevé-Ziffern mit Kreide sehr schnell
hinzuschreiben. Nachdem sie das getan hatten, ging M.Guilhot - gefolgt von den Jungen - an
der Wand entlang und beurteilte die Arbeit von jedem. Das Ergebnis war im Ganzen gut, aber
es ist schwer, Melodik zu lehren oder zumindest melodische Fehler ohne Rückgriff auf die
Harmonik zu erklären. Später am Tag hörten wir der Blechblaskapelle der Jungen zu; sie
spielte nach Ziffern-Notation mehrere ziemlich schwere Arrangements von Rossini, Boildeau
Boeildieu, usw. Der Kapellmeister, M.Perin, ist ein ehemaliger Schüler des Vaters von
M.Amand Chevé. M.Perin war früher Cornett in der Wache Charles X. und scheint zur
altehrwürdigen Geschichte zu gehören! Er glaubt fest an die Chevé-Notation für
Militärkapellen. Eine oder zwei Stunden vorher hatte er Mrs.Curwens oben abgedruckte
Melodie mitgenommen, harmonisiert, in Liniennotation in Partitur gesetzt und dann die
Einzelstimmen für die Instrumente in Ziffern herausgeschrieben; <81> und jetzt, in unserer
Gegenwart, legte er sie den zwanzig Jungen vor, die das Stück perfekt vom Blatt spielten. Mit
Sicherheit zeigten die Jungen hiermit, wie leicht es ist, nach Ziffern zu spielen. Wir verfolgten die
vorbereiteten Stücke in der Chevé-Partitur, die M.Perin uns geliehen hatte, und erkannten hier
und da vollständige Sätze in relativer Tonhöhe, - dargestellt in der Haupttonart des Stückes,
wobei Takt für Takt "4" oder "5" für die Tonika stand. Uns wurde gesagt, daß sie in diesen
Nebensätzen beim Solfeggieren nicht wechseln. Es war erfreulich zu hören, daß es gegenwärtig
drei oder vier Blechblaskapellen in Frankreich gibt, die nach Chevé-Notation spielen. Aber es
gibt wenig gedruckte Notenausgaben.


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