22 Technische Voraussetzungen: Soundchips 2.2.4 Texas Instruments SN 76489 AN CBS Colecovision Sega Master (1982) System (1987) CPU; Taktfrequenz Z80A; 3,58 MHz Z80A; 3,58 MHz RAM 1 kB + 16 kB VRAM 8 kB + 16 kB VRAM Datenträger Modul Modul, MyCard Kapazität bis 8 kB bis 512 kB Das CBS Colecovision kommt 1982 als dritte Spielkonsole der ersten Genera-tion neben dem Atari VCS und dem Mattel Intellivision auf den Markt. Es ist dem Atari wie auch dem Intellivision in grafischer Hinsicht überlegen und enthält ebenso wie das Intellivision einen neuartigen Soundchip, den Te-xas Instruments SN 76489 AN, welcher später zudem als SN 76494 bzw. 76496 sowie in vielen Arcade-Automaten.37 in vielen Spielautomaten, im Sega Master System, dem Sega Mega Drive/Genesis und dem PCjr/Tandy 1000 ein-gesetzt wird. Der Soundchip ist mit dem AY-Chip vergleichbar, jedoch weniger umfangreich ausgestattet und bietet ein weniger überzeugendes Klangbild.38 Auch er besitzt drei Rechteckwellen erzeugende Tongeneratoren sowie einen Rauschka-nal. Die Art des Rauschen kann zwischen »White Noise« und »Periodic Noise« gewählt und vier verschiedenen Frequenzeinstellungen zugewiesen werden.39 Der Rauschkanal ist anders als bei AY-und Pokey-Chip ein eigenständiger Kanal, die Mischung von Rauschanteil und Pulswelle in einer Stimme ist nicht möglich. Bei der Frequenzdivision im SN 76489 wird die CPU-Taktfrequenz durch den 32-fachen Wert eines 10 Bit-Registers geteilt, was zu 1023 möglichen Tonhöhen führt. Der Soundchip bietet keine Möglichkeit, hardwareseitig Hüllkurven auf die Kanä-le zu legen. Die Verstärkung wird durch eine 4 Bit Matrix gesteuert, wodurch 15 in 2dB-Schritten unterteilte Werte zwischen 0 dB und 28 dB möglich sind, wie im SN 76489 AN Data Manual beschrieben wird.40 Anders als beim AY-Chip, bei dem die drei Ausgänge einzeln an Pins des Chips anliegen, enthält der SN 76489 einen internen Mischer, welcher die Signale mischt und als Mono-Kanal ausgibt. Der SN-Soundchip bietet die bereits in Spielen benutzte Möglichkeit, PCM- oder PWM-kodierte Samples abzuspielen. Hierfür wird der für die Frequenzdivision verantwortliche Wert aller drei Soundkanäle auf 0 gesetzt (woraufhin die Kanä-le eine kontinuierliche Spannung abgeben), um danach über schnelles, periodisches An- und Ausschalten der Lautstärke zwischen 0xf (maximale Lautstärke) und 0x0 (Lautstärke aus) den gewünschten Klang auszugeben (vgl. Maxim 2003). Dieses Feature wird von einigen Spielen für das Master System genutzt, um digitalisierte 37 Das Data Manual des SN 76489 AN erwähnt den SN 76494 N als baugleichen Chip. Der SN 76496 ist von der Klangerzeugung ebenfalls identisch (Maxim 2003), wurde aber erst später verbaut, z. B. im Sega Mega Drive Die folgenden Details gelten auch für diese baugleichen Chips. 38 Einen Eindruck der frühen, auf dem Colecovision programmierten Musik ermöglicht die Titelmelodie des Spiels M.A.S.H (Fox Video Games, 1982; n008) 39 Mögliche Einstellungen für die Rauschfrequenz sind laut Data Manual: N/512, N/1024 oder N/2048 (N=Eingangstaktfrequenz). Optional kann dem Rauschen auch die Frequenz des drit-ten Tongenerators zugewiesen werden. 40 »The Engineering Staff of TEXAS INSTRUMENTS: SN 76489 AN« URL: http://www.funet.fi/pub/msx/mirrors/msx2.com/vortexion/sn76489.zip (14.03.2005)