auch feinmodulatorische Veränderungen der Tonhöhe und der Lautstärke notwendig.
Bei genauem Hinsehen läßt sich in der erwähnten kurzen Filmaufnahme von 1928
erkennen, wie Theremin durch rasche, kleine periodische Schwingbewegungen der rechten
Hand den Tönen ein Frequenzvibrato vermittelt und wie er die Töne durch
kurze, rasche Auf- und Abwärtsbewegungen der linken Hand zum An- und
Abschwellen, d. h. in akustischer Terminologie zum Ein- und Ausschwingen
bringt.
Welche Funktion sollte das neuartige Musikinstrument nach Theremins Ansicht haben? Dazu sei hier ein Zitat aus dem US Patent von 19283
Bemerkenswert ist hierbei, daß neben bekannten Musikinstrumenten eben auch die menschliche Stimme imitiert werden soll. Man staunt allerdings, daß das Neuartige der Klangwirkungen, etwa in Richtung überirdisch, geheimnisvoll hier gar nicht erwähnt wird. Denn vor allem diese Tendenzen der Klangwirkung werden ja später insbesondere in Filmmusiken berücksichtigt. Anhand des Schaltplans der Fig. 1 (Abb. 2) aus der Patentschrift von 1928 kann man die grundsätzliche Funktionsweise der Thereminvox erläutern.4
Dieser Schaltplan ist allerdings gegenüber den in der Praxis verwendeten Instrumenten stark vereinfacht und enthält z. B. auch keine Möglichkeit zur Lautstärkeregelung. Die Spielantenne (1, links als Kreuz gezeichnet) stellt in Verbindung mit der Spielerhand eine variable Kapazität dar, welche das in Bezug auf die Röhre 2 rückgekoppelte Schwingkreissystem aus Spulen und Kondensatoren in der Frequenz verändern kann. Die Schwingungsfrequenz liegt weit über dem Hörbereich (170 kHz), damit in Verbindung mit dem zweiten Schwingungsgenerator (Röhre 4 mit darüber abgebildeten Spulen und Kondensatoren) durch die relativ kleine Kapazität zwischen Spielerhand und Antenne ein möglichst großer Tonhöhenbereich genutzt werden kann. Der Schwingungsgenerator mit Röhre 4 arbeitet auf einer festen Frequenz. Diese und die veränderliche Frequenz von Röhre 2 werden über die Spulen 6 und 7 der Röhre 5 zugeführt. Diese Röhre ist so geschaltet, daß |