- 444 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Dieses Verfahren kommt der herkömmlichen Aufnahmetechnik am nächsten, wobei die Eingriffsmöglichkeiten durch die nichtdestruktiven Techniken der modernen Programme die nachträgliche Bearbeitung erleichtern.

Einzelne Parts oder Gruppen von Parts werden sequentiell aufgenommen und nach ihrer Bearbeitung arrangiert. Mehrfach vorkommende Parts werden dabei lediglich an die entsprechenden Stellen kopiert. Das Klangspektrum des Arrangements wächst mit jeder neu hinzukommenden Aufnahme und kann im Unterrichtsgespräch mit den Schülern thematisiert werden. Schon mit relativ wenigen Schülern können komplexe Aufnahmen gestaltet werden.

Die einzelnen Arbeitsschritte sind bei diesem Verfahren kleiner und einfacher und die Datenmenge des aufgenommenen Materials ist erheblich geringer. Allerdings verschiebt sich u.U. das Unterrichtsziel vom verbesserten Mitschnitt der Unterrichtsergebnisse zum Arrangieren und Komponieren oder auch zur Thematisierung der Arbeitssituation von Musikern. Im Rahmen der Globalisierung, die auch auf dem Musiksektor stattfindet, steigt die Bedeutung dieses Verfahrens stetig an. Musiker fahren nicht mehr zu gemeinsamen Aufnahmeterminen in ein zentrales Studio, sondern nehmen ihren jeweiligen Part in einem lokalen Studio auf. Die Daten werden dann evtl. per Internet eingesammelt und zentral weiterverarbeitet und arrangiert.

Die Wahl des jeweiligen Verfahrens oder der Kombinationsform richtet sich nach der Aufgabenstellung, den Arbeitsbedingungen der jeweiligen Schule und den intendierten Zielen. Allerdings sollte man bei der sequentiellen Aufnahme von einzelnen Parts und Abschnitten die Schüler nicht generell aus der Pflicht entlassen, das musikalische Material auch live spielen zu können. Ihnen wird nach einiger Zeit auch der gravierende Unterschied zwischen Livespiel und arrangierten Grooves und Loops deutlich. Aber auch das ist ein wichtiges Ziel eines zeitgemäßen Musikunterrichtes.

3.  Zusammenfassung

Zusammenfassend stelle ich fest, daß ein Musikunterricht, egal an welcher Schulform, den Computer als Arbeitsmittel nicht ausklammern darf. Er ist ein nicht wegzudenkender Helfer für den Lehrer zur Entlastung zugunsten der eigentlichen musikalischen und pädagogischen Aufgaben einerseits und ein nicht wegzudiskutierender Teil in der Musikproduktion andererseits. Dabei bleibt die Entwicklung jedoch nicht stehen. Die nächsten Generationen von Musikprogrammen sind schon längst entworfen und werden bereits getestet oder sind schon im Studioeinsatz. Dazu gehören die u. a. die virtuellen Instrumente, die verschiedensten Plug Ins zur Echtzeitbearbeitung von Aufnahmen und der Einsatz von Internettechnologien zur weltweit gemeinsamen Arbeit an einer Produktion.


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