- 103 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
  Erste Seite (0) Vorherige Seite (102)Nächste Seite (104) Letzte Seite (169)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Dazu gehört der Zufallsgenerator (engl. Random Generator). Man spricht
aber auch von 'Random Voltage', was soviel wie Zufallsspannung bedeutet.

Beim Soundlab-System ist das 'Random'-Modul mit anderen Bausteinen
im Mehrfunktionsmodul (MFM) gleich unter dem Rauschgenerator unterge-
bracht. Diese Konstruktionsweise hat neben der Platzersparnis noch einen
weiteren technischen Vorteil.
Die Zufallsspannung wird nämlich einfach durch eine extrem starke Filte-
rung des Rauschens aus dem Rauschgenerator gewonnen, so daß nur tiefste
- unter dem Hörbereich liegende - Frequenzen übrigbleiben.

Da das Rauschen aus aperiodischen Schwingungen besteht, sind auch die
verbleibenden tiefen Schwingungen unregelmäßig, die deshalb als langsame,
sich zufällig ändernde Steuerspannungen verwendet werden können.

Wird ein VCO mit einer Zufallsspannung gesteuert, erhält man unruhig
hin- und herhüpfende Töne, deren Sprungweite mit dem Level-Regler des
VCO-Steuerspannungseingangs und deren Dauer mit dem Speed-Regler
(Speed = Geschwindigkeit) der Random-Einheit beeinflußt werden kann
(Abb. 72).
Wenn man eine passende Klangprogrammierung findet, wirkt das Klang-
ergebnis so, als ob der Synthesizer "komponieren" würde. Es gibt Komponi-
sten, die zufällige musikalische Ereignisse schätzen und in ihre Kompositio-
nen miteinbeziehen ('Aleatorik').

Natürlich kann man mit einer Zufallsspannung sämtliche Vorgänge variie-
ren, die auch auf andere Steuerspannungsquellen wie Joystick, LFO, ADSR
usw. reagieren.
Bei allen bisher aufgeführten Schaltbeispielen mit einem Steuerungsvor-
gang besteht die Möglichkeit, das steuernde Modul gegen das Random-Modul
auszutauschen.
Sogar die Hüllkurvenparameter wie z. B. die Decay-Phase können zufäl-
ligen Steuerspannungen unterworfen werden, so daß sie sich während des
Spielens fortwährend ändern. Musikalisch günstig ist dabei allerdings eine
Einstellung, die nur kleine, kaum merkliche Änderungen der Hüllkurvenpa-
rameter hervorruft.


Erste Seite (0) Vorherige Seite (102)Nächste Seite (104) Letzte Seite (169)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 103 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers