- 120 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Das physikalische Ergebnis der Klangerzeugung sind Schwingungen im
hörbaren Frequenzbereich.

Das musikalische Ergebnis sind Töne und Geräusche.

Der Klangverarbeitung dienen Filter, Verstärker und Ringmodulatoren
sowie alle Effektgeräte.
Physikalisch gesehen beeinflussen sie die Form der Schwingungen; der
Verstärker oder Abschwächer bestimmt die Amplitude, das Filter, der Ring-
modulator und die Effektgeräte das Teiltonspektrum einer Schwingung.
Als musikalische Wirkung entstehen Lautstärke- bzw. Klangfarbenände-
rungen.

Die Klangsteuerung mit Hilfe des Prinzips der Spannungssteuerung be-
stimmt den Ablauf der klanglichen Ereignisse und regelt die modulatori-
schen Vorgänge (Frequenz- und Amplitudenschwankungen, Ein- und Aus-
schwingvorgänge sowie Änderungen des Teiltonspektrums). Darüber hinaus
können komplexe klangliche Strukturen aufgebaut und kontrolliert werden.
Die musikalischen Ergebnisse sind Tonhöhenänderungen (Vibrato, Porta-
mento, Melodien usw.), dynamische Prozesse (Tremolo, typische Lautstär-
kenänderungen der Töne und Geräusche etc.) und Klangfarbenänderungen
(Wah-Wah-Effekte, charakteristische Instrumentalklänge).
Zur manuellen Steuerung dienen Keyboard, Joystick bzw. ähnliche Ein-
richtungen wie Fußpedale, Modulationsräder, Blaswandler oder Bandma-
nuale.

Darüber hinaus können komplette musikalische Strukturen wie melodi-
sche oder rhythmische Klangfolgen, ja sogar komplette Musikstücke halb-
oder vollautomatisch mit Hilfe steuernder Module programmiert werden
(Zufallsgeneratoren, Sequencer, Computer).
Überspitzt technisch formuliert gehört letztlich auch der musizierende
Mensch mit seinem musikalischen Bewußtsein zu den "Steuereinrichtungen".

Wer bis zu diesem Punkt die Anleitung sorgfältig studiert und die vorge-
schlagenen Klangbeispiele verstanden und ausgeführt hat, dem möchte der
Verfasser nun einen Rat mitgeben, der auf den ersten Blick ein wenig ver-
wunderlich erscheint: Man sollte jetzt alles einmal ganz anders machen!
Man kann gelassen die abenteuerlichsten Modulkombinationen wagen
und die vielen Regelmöglichkeiten ausschöpfen.
(Wie anfangs schon einmal gesagt, kann auch durch ,sinnlose' Verbindungen
und Reglerstellungen nichts zerstört werden.)
Natürlich kommt nicht immer ein brauchbarer Klang dabei heraus, vieles
wird sogar recht chaotisch klingen. Aber das sollte man zumindest am An-
fang ruhig einmal in Kauf nehmen.


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