- 32 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Weichen die Frequenzen stärker voneinander ab, so entsteht zunächst eine
starke Rauhigkeit, dann ein Klopfen und schließlich kann man zwei vonein-
ander unterscheidbare Tonhöhen wahrnehmen (Abb. 14).
Das Phänomen der Schwebung kann man sich beim Stimmen der Oszilla-
toren zunutze machen.
Erst wenn keine Tonhöhendifferenz und keine Schwebung mehr hörbar
ist, haben zwei Tongeneratoren auch wirklich die gleiche Frequenz.
Auch das Stimmen in anderen Intervallen (vor allem Oktave, Quinte und
Quarte) wird durch die Methode der schwebungsfreien Einstellung sehr er-
leichtert. Genauso verfährt der Geiger oder Gitarrist, der die Saiten seines
Instruments stimmt.

2.1.3 Die Geräuscherzeugung mit dem Rauschgenerator

Völlig andere Klänge als ein Tongenerator oder Audiooszillator liefert der
sogenannte Rauschgenerator (engl. Noise Generator, abgekürzt Noise oder
NG).

Wie der Name bereits verrät, produziert er keine Töne, sondern ein be-
stimmtes Geräusch, das man "Rauschen" nennt. Enthält das Rauschen alle
hörbaren Frequenzen, dann spricht man in Analogie zum weißen Licht, das
sich aus allen sichtbaren Frequenzen zusammensetzt, vom "Weißen Rau-
schen".
Im Weißen Rauschen finden sich gleichermaßen tiefste bis höchste Fre-
quenzen, es bildet einen Extremfall des Geräuschs. Zumindest theoretisch
sind alle Frequenzen des Hörspektrums gleich stark vertreten (Abb. 15).
Die resultierende Schwingungsform des Rauschens ist dem periodischen
Schwingen eines musikalischen Tons vollkommen entgegengesetzt. Da eine
bestimmte Frequenz nicht auszumachen ist, spricht man auch von nichtpe-
riodischen Schwingungsvorgängen.
Allen Geräuschen liegen im Gegensatz zu musikalischen Tönen und Klän-
gen nichtperiodische, also unregelmäßige Schwingungen zugrunde.

Versuchsbeispiel Nr. 8: Weißes Rauschen

Der Klang des Weißen Rauschens ähnelt dem Meeresrauschen oder einem
Wasserfall oder den Zischlauten der menschlichen Sprache. Beim UKW-Radio-
empfang findet man es zwischen den Senderstationen.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, daß der Rauschgenerator für
musikalische Zwecke kaum verwendbar wäre. Doch dieser Eindruck täuscht


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