- 81 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Eine Besonderheit des Joystick-Moduls im Soundlab-Keyboard sei noch
erwähnt:
Nicht nur die Abgabe zweier Steuerspannungen ('X Out', 'Y Out') ist näm-
lich möglich, sondern auch die Verarbeitung zweier Steuerspannungen, die
den Eingängen 'X In' bzw. 'Y In' zugeführt werden können. (Die Elektronik
,bemerkt' die angelegten Steuerspannungen und schaltet die Betriebsart
entsprechend um.)
Die vom Joystick zu verarbeitenden Steuerspannungen können außerdem
nicht nur abgeschwächt, sondern - je nach Bewegungsrichtung des Steuer-
knüppels - sogar invertiert werden, so daß ein beliebiger Spannungsverlauf
umgekehrt werden kann. Auf diese Weise kann man eine Steuerspannung
manuell sehr differenziert den musikalischen Erfordernissen anpassen, eine
Einrichtung, die vor allem für die klangliche Gestaltung einzelner Töne, also
der Tongebung oder Artikulation, von großer Bedeutung sein kann.

Versuchsbeispiel Nr. 21: Die "verkehrte" Tastatur

Technisch gesprochen enthält der Joystick zwei regelbare Inverter. Auch der
kleine Mixer des Soundlab-Synthesizers ist mit einem derartigen Baustein
ausgestattet, der hinter dem Eingang 'Fix In Inv' liegt, jedoch nicht beeinfluß-
bar ist. Eine verblüffende Wirkung ergibt folgender Versuch: Schickt man die
Keyboardspannung über einen Inverter, bevor sie zum VCO geleitet wird,
dann erklingen die Tonhöhen immer tiefer, je höher man auf der Tastatur
spielt. Die Zuordnung von Tasten und Tonhöhen ist dann genau umgekehrt.
Die Steuerspannung des Keyboards muß man hierzu am KBV-Modul ('KBV-
1') abgreifen, auf den invertierenden Eingang des Mixers geben, dessen Aus-
gang ('Out') zum 'CV-Fix' Eingang des zu steuernden Oszillators geführt wird.
Der KBV-Drucktaster des VCO muß ausgeschaltet sein ('Off').

Wie weiter oben schon einmal angesprochen wurde, ist auch die Tastatur
als Steuereinrichtung einzuordnen, eine Steuereinrichtung, die in mancher
Hinsicht etwa dem Joystick ähnelt, nur daß die durch das Spiel auf den
Tasten entstehenden Steuerspannungen bereits in einer ganz bestimmten
Weise festgelegt sind.

Man erinnere sich an die zugrundeliegende 1 Volt/Oktave-Charakteristik.
Aufgrund der mit den Tasten ausgelösten Spannungen springt ein angeschlos-
sener VCO auf diejenigen Tonhöhen, die der jeweiligen Taste zugeordnet
sind. Die Tastenspannungen sind gemäß unserem musikalischen Tonsystem
(12 Halbtonschritte pro Oktave) geordnet.


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