Vorwort vii allgemeine Gesundheitsfragen und Fragen zu Vorsorge und Versorgung. Auch wenn ursächliche Zusammenhänge hier nur indirekt darzustellen sind, erscheinen hier Neubewertungen unumgänglich und notwendig. Über Musik zu sprechen bedeutet, sich einer Lücke ausgesetzt zu sehen zwi-schen zwei genuin unterschiedlichen kognitiven Domänen. Diese Lücke wird durch konzeptuelle Metaphern überbrückt. Anhand des Beispiels MUSIK IST ARCHITEK-TUR veranschaulicht Alexandra Jandausch die Relevanz der konzeptuellen Meta-phern bei der Entstehung von musikalischer Bedeutung und der Analyse von Mu-sik.Stefan Koelsch betrachtet Musik als eine eigene Kommunikationsform mit eige-ner musikalischer Semantik jenseits der Sprache. Innerhalb dieser existieren diverse Kategorien musikalischer Bedeutung, die man unter intra- und extramusikalische Bedeutungen sowie unter musicogenic meaning subsumieren kann. Die beiden da-mit verbundenen neuronalen Korrelate N400 und N5 reagieren unterschiedlich auf musikalische und linguistische Stimuli; die nähere Kenntnis über die Verarbeitung musikalischer Bedeutung kann zu einem insgesamt besseren Verständnis über die Verarbeitung von Bedeutung im menschlichen Hirn beitragen.II – Medium – Medien – Medialität Ausgehend von Schillers Gedankenspiel der Bretter, die die Welt bedeuten, worin sich eine bezeichnende Metapher für einen exklusiven Weltzugang verbirgt, be-leuchtet Norbert Schläbitz Musik als kulturelles Erzeugnis, das von Metaphernwel-ten getragen ist. Dabei wird herausgestellt, wie Metaphern im Gefolge von media-len Einschreibungen das füchtige Medium Klang gerinnen lassen und musikalische Bildung – bezogen auf die verorteten Wertschätzungen, was sie leisten möge – zum kritisch hinterfragbaren Gut sich wendet.Arne Bense zeigt in seinem Beitrag auf, dass heutige Instrumentenkunde gleich-zeitig auch Medientheorie ist: Alle Schritte im Bereich der Musikproduktion unter-liegen mittlerweile einer digitalen Virtualisierung und sind von diversen Transfor-mationsprozessen betroffen. Die Instrumente des akustischen Cyberspace, Musikin-strumente einer digitalisierten Welt, sind dabei mehr als digitaler Schein: Mithilfe ei-nes systemtheoretischen Raumkonzepts werden Bezüge und Verweise zugelassen, die eine Eigenständigkeit virtueller Formen und eine Integration der Interface-Kul-tur in die Instrumentenkunde einer Computergesellschaft betonen.Rolf Großmann beschäftigt sich mit metaphorischen Beschreibungen elektroni-scher Musik und zeigt hier, wie auf dem ersten Blick befremdlich wirkende Neolo-gismen keineswegs aus der Luft gegriffen sind, sondern sich in bereits feste Tradi-tionen fügen. Diese Metaphern fungieren als begriffiche Verknüpfung zwischen Äs-thetik, Kultur und der technisch geformten Musik. Daher gilt es, der Frage nachzu-gehen, inwieweit diese Terminologie für die Analyse aktueller medientechnisch pro-duzierter Musik fruchtbar gemacht werden kann.