46 Günter Kleinen chen Emp ndungen, mit Gefühlen, mit Denken, aber auch mit Imagination, mit un-bewussten, ja auch unterbewussten Prozessen zu tun.Schon Jacob und Wilhelm Grimm stellen in ihrem Deutschen Wörterbuch, das zwischen 1854 und 1960 in 32 Bänden erschienen ist, mit Bezug auf Johann Gott-fried Herder fest: » das gehör ist der innigste, der tiefste der sinne. nicht so deutlich wie das auge, ist es auch nicht so kalt, nicht so gründlich wie das gefühl, ist es auch nicht so grob, aber es ist so der emp ndung am nächsten, wie das auge den ideen und das gefühl der einbildungskraft.« 7 Bekannte De/zite -Wahrnehmung wird stark eingegrenzt auf psychophysische und neuro-physiologische Gesichtspunkte.-Subjektive Signi kanz und psychologische Komplexität geraten dabei aus dem Blick. -Kognitionen werden im Sinne von mental, verstandesmäßig missverstan-den.Diese De zite werden offenkundig, wenn wir uns ein Mozart-Bild von Emilio Tata- ore ansehen: Aus der Spitze des Vulkans entladen sich feurige Aschewolken, die glühende Lava stürzt herab bis zu den Händen des Pianisten.8 Es mag als bildliche Metapher für Mozart und den Charakter seiner Musik stehen.Abb. 1: Mozart Bild von Emilio Tata ore 7 Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854–1960, Artikel Gehör, Wahrnehmung. Zitat in Band 5, Sp. 2496.8 Auf dem Cover zu Georgi W. Tschitscherins Mozartstudie (1930), Ausgabe bei Rowohlt 1987.