156 Arne Bense Abb. 2: Das Interface-Generator-Modell nach Enders 19 Das von Enders für den analogen Modulsynthesizer konstruierte Schema lässt sich ohne weiteres auf das digitale Zeitalter übertragen. Nach einer Phase explosionshaf-ter Vermehrung virtueller Klangerzeuger (Generatoren), die über verschiedenste Techniken jeden erdenklichen Klang – simuliert oder völlig neu – erzeugen können, lässt sich auch ein ständig wachsender Markt für Hardware-Controller beobachten. Das Interface-Generator-Schema versucht die Integration der beiden Elemente, so-wohl der virtuellen Klangerzeugung sowie der Klangsteuerung (Interface) in seine Systematik. Je nach Situation entscheidet der Spieler, welche Software, was für einen Computer, was für ein Interface er benutzen will. Das Mapping – die Verbin-dung und Zuweisung von Hardware zu Software – stellt gleichsam die Konstruk-tion des modularen Instruments dar.Das Interface als Instrument Ein neues Instrument, das in den letzten Jahren vor allem über virale InternetVideos und den Einsatz in Live-Shows der isländischen Sängerin Björk große Bekanntheit erfahren hat, ist der an der Pompeu Fabra Universität in Barcelona entwickelte » Re-actable « . Er eignet sich besonders gut, um eine weitere Strategie des Umgangs mit digitaler Virtualität zu demonstrieren.19 Enders 2005: 27.