Instrument, Virtualität, Metapher 157 Abb. 3: Der » Reactable « 20 Das Interface des Reactable besteht aus unterschiedlich geformten und markierten Objekten, die auf einer runden, transluzenten Fläche bewegt werden können. Jedes Objekt steht für ein klangerzeugendes oder -veränderndes Modul, Filter, Oszillator, LFO, etc. Die jeweiligen Objekte (» Pucks « ) werden über eine unter dem Tisch lie-gende Kamera erfasst, woraufhin ein Projektor bestimmte Parameter des Moduls von unten auf die Fläche projiziert. Die Klangerzeugung liefert dann ein an dieses System angeschlossener Rechner.Wie Martin Kaltenbrunner, einer der Entwickler des Reactable, in einem kurzen Vortrag zu musikalischen Interfaces auf einem Workshop 2009 in Berlin berichtete, ging es dem Entwicklerteam des Reactable darum, ein Interface zu schaffen, das nicht als bloßes Steuerungsinstrument für ein virtuelles Instrument wahrgenommen wird, sondern diese Steuerungsfunktion unsichtbar werden lassen sollte. Der Com-puter mit seinen virtuellen Klangkörpern des akustischen Cyberspace spielt in der Außendarstellung des Reactable kaum eine Rolle (zum Beispiel ist er im Presse-Bildarchiv auf der Homepage von Reactable Systems kaum zu sehen), der Spieltisch als Interface soll invisibilisieren, dass er » nur « ein Interface ist – er wird als Instru-ment inszeniert.Zusammenfassung Die Möglichkeit der objektiven Erkenntnis der Welt ist im Verlauf dieses Beitrags schon früh zurückgewiesen worden. Diese Beobachtung muss auch für den Text sel-ber gelten, will er nicht die eigenen Aussagen unterlaufen. In diesem Zuge ist fest-20 http://www.reactable.com/ les/reactable_ live_ pictures.zip, letzter Zugriff am 24.3.2012.