158 Arne Bense zustellen, dass in einer fundamentalen Frage eine Entscheidung getroffen werden musste: Haben wir es bei der Verbreitung digitaler Virtualität mit einer » Entwirkli-chung « unserer Alltagswirklichkeit zu tun, oder verstehen wir digitale Virtualität gewissermaßen als Teil einer in Transformation begriffenen Wirklichkeit? Raum me-dial zu deuten, ist dabei ein Lösungsvorschlag für den letztlich problematisch blei-benden Diskurs um den Begriff » Virtualität « . Dass Raum als Ordnungsprinzip im-mer schon synthetisiert ist, zeigt, dass es sich dabei zunächst nicht um metaphori-sche Formen und Räume handelt, selbst wenn Metaphern benutzt werden können, um diese zu beschreiben.Objekte im Medium der Virtualität sind die Klangerzeuger der Computergesell-schaft. Die systematische Einschätzung dieser klingenden virtuellen Formen ver-läuft – an den wenigen Standorten, an denen sie überhaupt begonnen hat – unter-schiedlich. Drei disparate Strategien des Umgangs mit digitaler Virtualität im Kon-text computerbasierter Musikproduktion können ausgemacht werden: Die virtuel-len Instrumente des akustischen Cyberspace, das Interface-Generator-Konzept und das der versteckten Virtualität.Literaturverzeichnis Baecker, D. 2007. Studien zur nächsten Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.Bense, A. (o.J.) Musik und Virtualität – Digitale Virtualität im Kontext computerbasierter Mu-sikproduktion. (Dissertation, Druck in Vorbereitung) Osnabrück: epOs.Enders, B. 1987. Instrumentenkunde – Form, Funktion und De nition des Musikinstruments im Spannungsfeld von Musik und Technik. In: Edler, A./ Helms, S./ Hopf, H. (Hg.), Musik-pädagogik und Musikwissenschaft. Wilhelmshaven: Noetzel.Enders, B. 2005. Mathematik ist Musik für den Verstand, Musik ist Mathematik für die Seele. In: Enders, B. (Hg.), Mathematische Musik – musikalische Mathematik. Saarbrücken: Pfau.Esposito, E. 1998. Fiktion und Virtualität. In Krämer, S. (Hg.), Medien – Computer – Realität. Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien. Frankfurt am Main: Suhrkamp.Flusser, V. 1993. Vom Virtuellen. In: Rötzer, F./ Weibel, P. (Hg.), Cyberspace. Zum medialen Ge-samtkunstwerk. München: Boer.Großmann, R. 1997. Konstruktiv(istisch)e Gedanken zur ›Medienmusik‹. In: Hemker, T./ Mül-lensiefen, D. (Hg.), Medien – Musik – Mensch. Neue Medien und Musikwissenschaft. Hamburg: Von Bockel. Auch online im Internet: http://audio.uni-lueneburg.de/texte/rg_ medienmu-sik.pdf, letzter Zugriff am 3.9.2010.Großmann, R. 2010. Distanzierte Verhältnisse? Zur Musikinstrumentalisierung der Reproduk-tionsmedien. In: Harenberg, M./Weissberg, D. (Hg.), Klang (ohne) Körper: Spuren und Poten-ziale des Körpers in der elektronischen Musik. Bielefeld: Transcript.