Medien der Erkenntnis und Gestaltung von Erlebniswelten 177 Wir erfahren die Wirkkräfte in der K-U-I, die wir als Gravitation und als Kausalität benennen, durch Energie benötigende Bewegung der Körper in der Umwelt. Gravi-tation erleben wir als Kraft, in dem Ausmaß als Energie notwendig ist, die ihr entge-gen gesetzt werden muss, um unsere Körper aufrecht zu halten und bedingt um diese Körper und andere Gegenstände zu bewegen. Wir erfahren – die Vielfalt » des Seins auf einige mögliche Zustände eines einfachen, handhabbaren Systems (LEVY 2000, S. 525) ökonomisch motiviert reduzierend – strukturelle Ordnung (in der Zeit) als Abfolge in einem » Universum der Schocks, der Schübe und Verzahnungen von Mechanismen « (LEVY 2000, S. 526) – die Energie dahinter generalisieren wir aus der Erfahrung eigener Bewegungen – wir nehmen Fremdbewegung motiviert aus ent-sprechenden (anderen) Energien an. Die Logik solcher Prozesse nennen wir Kausali-tät.Aus der Auswertung der Modulationen, die sich durch Bewegung als Interak-tion in der K-U-I-Relation ergeben folgern wir Imageries von Zeit und Raum.Dabei spielt die Art der sensorischen Kontrolle der Interaktion die entscheidende Rolle dafür, ob der Körper in das System Bewegung einbringen muss und dadurch dynamische Relationen erzeugt oder ob die Umwelt sich bewegt und dadurch dy-namische Relationen zum wahrnehmenden Körper entstehen. Daraus entstehen un-terschiedliche Imageries von Zeit und Raum; daraus werden auch Vorstellungen über das Verhalten von Natur auf Kultur generalisiert.Die visuell kontrollierte K-U-I bedingt einen mechanisch bewegten Körper. Die-ser bringt Bewegung (auch) in eine stillstehende Umwelt und damit die Möglichkeit zur Wahrnehmung von variants und invariants in einer Serie von (vor uns liegen-den) Gesichtsfeldern – aus diesen » Patterns « von Bildern der Umwelt werden die imageries Zeit und Raum gefolgert. Die Wahrnehmung der Energie, die zur Über-windung des Stillstandes notwendig ist und uns von einem Gesichtsfeld zum nächsten führt, lässt uns nicht nur Wirkkräfte in diesem System vermuten, sondern kann mit der Vorstellung der Machbarkeit in Verbindung gebracht werden – eigene Aktivität synthetisiert die Umwelt. Die Vorstellung ihrer Beherrschung, ihrer Kon-trolle durch den mechanisch aktiven Körper ist damit assoziierbar – generalisierend scheint ratio mit der sehend kontrollierten mechanisch aktiven K-U-I verbunden zu sein. Der visual space ist ein Guckkastenraum, den wir (in der Zeit) vor uns hertra-gen. Dieses Raum-Zeit-Imagery durch unseren bewegten Körper erzeugt diesen Ausschnitt der Wirklichkeiten – weiterhin, die rationale Machbarkeit von Wirklich-keit(en).Die auditiv kontrollierte K-U-I (eine phylogenetisch ältere Wahrnehmungsform) ermöglicht bei eigenem Stillstand Bewegungen aus der Umwelt zu dekodieren und aus deren Analyse ein Raum-Zeit-Gefüge wahrzunehmen. Die Auswahl der Ereig-nisse des passiven Körpers geschieht nach dem emotionalen Bezug der Ereignisse zum Körper - höhere emotionale Immersion dieser analysierenden Interaktion kann daraus gefolgert werden.