Medien der Erkenntnis und Gestaltung von Erlebniswelten 183 des für Klänge nach einer abstrakten Logik zurück zur unmittelbar hedonisch gere-gelten körperlichen Formung von Klängen.Dieser kulturelle hedonistic turn hat in der digital culture eine notwendige Basis: Mit der Transgression des Mechanistischen wird das Hedonische die alternative In-teraktionsform des Körpers. 4. Musik und digital culture – media-arts Nun ist in einer Welt aus immateriellen Codes die Ausbildung von embodiments durch die Interaktion mit materiellen Umwelten per de nitionem nicht möglich. Übertragungen aus Erfahrungen mit Materialität gehen an den Möglichkeiten der Gestaltung von Virtualitäten vorbei – ähnlich wie in der Musik, wo mechanistische Prinzipien aus embodiments des Sehens vor hedonische aus embodiments des Hö-rens gestellt werden.Medienkunst ist eine forschende Kunst, die Überlebensstrategien/Interaktionen der » Konstante « Körper in einer durch Medien veränderten Umwelt exploriert. Fol-gen Instrumentarisierungen noch als dessen Extension dem mechanischen Körper, so ist Digitalität – auf der Basis immaterieller Codes frei von jeglicher Beziehung zur Materialität (LYOTARD 1985) – letztlich der Materialität enthoben. Der interagieren-de/gestaltende Körper ist jedoch durch embodiments – Einschreibungen aus kör-perlicher Erfahrung – geprägt: der freie Wille ist letztlich daran gebunden.Embodiments, modale Vorstellungen – d.h. Erfahrungen unseres Körpers aus spezi sch modal / intermodal kontrollierten K-U-I – sind in dieser Welt der Virtua-lität nicht machbar. Dass der Körper unnütz werde (BAUDRILLARD 1981) ist dar-auf einzuschränken, dass der mechanische Körper unnütz werde – alternativ kann an seine Stelle der hedonische Körper treten. Die hedonische Beziehung zu Virtuali-täten bestimme die Interaktion des Körpers mit ihr, die Auswahl nach der Erre-gungsqualität non-mechanistisch generierter Stimuli auf den hedonischen Körpers. Dies ist ein embodiment aus der Erfahrung des hörenden Verhaltens (JAUK 2009).Dass dieses Prinzip der Vorstellung von Kultur als Gefühlskontrolle, nach ratio-naler Gestaltung der Welt widerspricht, ist klar. Möglicherweise ist diese Vorstel -lung aber eine, die aus der Dominanz des Sehens – und damit entsprechender Meta-phern als Vorstellungen – sowie der Formalisierung dieser Vorstellungen in der Sprache kam, wie dies bereits Dubuffet vermutete, worin ihm Philosophen von McLUHAN (1995) bis WELSCH (1993) folgen und dies argumentieren.Möglicherweise ist dieses Kultur gewordene Denken eine Generalisierung aus einer visuell kontrollierten K-U-I auf der materiellen Ebene. Möglicherweise ist durch die Transgression der Beschränkung auf physikalische Realität in der Virtuali-tät eine Weiterführung der Logik des Sehens – die Metapher » Vorstellung « – un-möglich geworden.Die Transgression des Mechanistischen (JAUK 2003) führt notwendigerweise in die Alternative des Hedonischen – Digital culture ist demnach eine hedonische. Dies geht zusammen mit empirischen Befunden zum every-day-life in einer hedoni-