184 Werner Jauk schen Erlebnisgesellschaft, die unter anderem durch das kollektive Hauptmuster des persönlichen Lebensstils, durch das Spannungsschema, beschreibbar ist. (Pop-) Musik spielt darin eine estimmende Rolle (SCHULZE 2000). Musik als Organisation der Klänge nach deren Erregungsqualität ist ein Paradigma der Gestaltung non-me-chanistischer Virtualität aus immateriellen Codes.Damit erhält die experimental aesthetics (BERLYNE 1970, 1971, 1974) neue Be-deutung in der digital culture (JAUK 2004). Die Zuwendung zu Stimuli erfolge nach deren Erregungswert, der von syntaktischen Eigenschaften ebenso abhängt wie von kognitiven Aspekten (KONECNI 1977), Erwartungen aufgrund kultureller Vorer-fahrungen. Die Erlangung eines für den Körper angenehmen Erregungslevels ist da-bei Ziel (der Interaktion mit der Umwelt) – die Vorstellung einer Kultur des Begeh-rens (ANGERER 2007) fände darin eine in kultur- und naturwissenschaftliche Theo-rien der Medien und des Körpers eingebundene Basis.Digital culture ist – wohl im augenfälligen Gegensatz zur Dominanz der Bilder in ihr – eine musikalisierte Kultur. Musikalisiert ist dabei als Orientierung an der Formalisierung des hedonisch analysierenden Hörens zu verstehen, somit als eine Eigenschaft die basal embodied und nicht metaphorisch ist.Durch das Festhalten an der Metaphorik aus dem mechanistischen System und dessen Formalisierung in Sprache erlauben wir uns bloß remixes der mechanisti-schen Welt.Erlauben wir uns die Überschreitung der kulturprägenden Beschränkung auf den mechanischen Körper – der Synonym für den Körper steht (siehe Baudrillard) – und eine Hinwendung zum hedonischen Körper.Erfahren wir dadurch ohne das Verständnis von Natürlichkeit als Trivialität al-ternative non-mechanistische Welten – Hedonismus dient als Kraft der Orientierung in einer Virtualität aus immateriellen Codes – wie Hedonismus in einer Klangwelt eine embodied Qualität der Orientierung ist.Musik ist (körperlich) erfahrungsbasiertes Modell dieses Wirklichkeits-Aus-schnitts. Wir benötigen keine mechanistische Metapher zur » erkennenden « Vorstel-lung solcher non-mechanistischer Welten. Wir erleben sie hedonisch musikalisch – eine andere Art des embodiments.Literaturverzeichnis Angerer, M.-L. (2007). Vom Begehren nach dem Affekt. Zürich, Berlin: Diaphanes.Baudrillard, J. (1981). Simulacres et simulation. Paris: Galilée.Berlyne, D. E. (1970). Novelity, complexity, and hedonic value. In: Perception and Psychophysics, 8, S. 279–286.Berlyne, D. E. (1971). Aesthetics and psychobiology. New York: Appleton. Berlyne, D. E. (1974). The new experimental aesthetics. In: D. E. Berlyne, Hrsg., Studies in the new experimental aesthetics. Washington: Hemisphere, S. 1–26.