Weder Nomos noch Logos: Melos Einige medientheoretische und daseinsanalytische Bemerkungen zur Musik und zum Musizismus Weder Nomos noch Logos: Melos Bernd Ternes (mit Hans Peter Weber)» Was singt mir, der ich höre, in meinem Körper das Lied?« Roland Barthes Erster Teil: Medientheoretische Bemerkungen I Sollte Adornos idealtypische Kategorisierung musikalischen Verhaltens weiterhin als zutreffend bezeichnet werden können, dann adressiert dieses Symposium » Die Metapher als ›Medium‹ des Musikverstehens « einen sehr speziellen Kreis Interes-sierter. Zudem nimmt die Spezi zät noch zu, da es ja vordringlich nicht um musika-lisches Verhalten geht, sondern um wissenschaftliches, also um die Erweiterung der mit dem Code der Wahrheit orientierten und sich kontrollierenden Kommunikation von Wahrnehmung und nicht um die Erweiterung der Wahrnehmung, nicht um die Wahrnehmung selbst – vorausgesetzt, man ist einverstanden mit der These, dass sich Wahrnehmung nicht kommunizieren lässt, sondern immer nur Kommunikatio-nen. Und dass im Fokus das Verstehen, also hier: das Musikverstehen steht, also das voraussetzungsreichste Teilsystem innerhalb des Kommunikationssystems Sprache, bedeutet ja dezidiert, im Kosmos des Sinns an Problemen des Einschlusses resp. Ausschlusses von Kommunikation zu arbeiten – nicht aber im Kosmos der Musik, in dem das Verstehen derselben, in dem das Sich-auf-Musik-Verstehen nicht auf Sinn angewiesen ist, um – wie man so sagt – Anschluss erfolgreich zu praktizieren.Wenn ich es nicht ganz missverstehe, besteht das Motiv dieser Tagung darin, Ar-gumente zu plausibilisieren, die nicht nur einer erkenntnistheoretischen und zudem semiologischen Position widersprechen, nach der eine Benennung, eine Beschrei-bung, kurz: nach der Worte direkt den Dingen entspringen, sondern die auch das metaphorische Reden, das Bilden von Übertragungen bildlicher Art nicht mehr als