Tanz als Metapher in Hans van Manens » Kammerballett « Bernhard Müßgens Zum Glück hatten die Niederlande Hans van Manens fünfundsiebzigsten Geburts-tag im Juli 2007 mit einem auf DVD dokumentierten Festival gefeiert, das diesen Namen verdiente. Führende niederländische, amerikanische, deutsche und russi-sche Tanzkompanien zelebrierten im Beisein des Staatsoberhauptes immerhin 21, also etwa ein Sechstel, seiner Meisterballette aus fast 50 Jahren. Königin Beatrix ließ dem Künstler den Kommandeurs-Orden der Niederlande überreichen; zweifellos also » eine hochkarätige Gala im Amsterdamer Muziektheater « , die der international renommierte Tanzkritiker Jochen Schmidt am 17.09.2007 in der Zeitschrift » Die Welt « als » Verbeugung vor einem Genie « bezeichnet. Die Deutsche Oper am Rhein zeigt im Sommer 2012 in Düsseldorf und Duisburg unter Martin Schläpfers Leitung zu van Manens achtzigstem Geburtstag sein Ballett » The Old Man and Me « , eine zauberhafte Parodie auf das Älterwerden zu zweit aus dem Jahr 1996, für die da-mals 45-jährige Ausnahmetänzerin Sabine Kupferberg und den 53-jährigen Gérard Lemaître beim Nederlands Dans Theater III geschaffen, einem Ensemble für die äl-teren Tänzerinnen und Tänzer. Lemaîtres Rolle übernimmt beim Ballett am Rhein Martin Schläpfer als seine Verbeugung vor van Manens grandiosem Lebenswerk. Zu hören sind Musik von J. J. Cale, die dem Ballett seinen Namen gab, Igor Stra-winskys » Circus Polka « und der zweite Satz (das Adagio) aus dem Klavierkonzert Nr. 23, A-Dur, KV 488, von Wolfgang Amadeus Mozart. In einem vom Niederländi -schen Nationalballett (» het nationale ballet « ) herausgegeben Programm-Flyer ndet sich dagegen auf der letzten Halbseite ganz unten die knappe Ankündigung einer » Gala « aus Anlass des 80. Geburtstages, den der Choreograf am 11. Juli 2012 in Amsterdam begehen wird: » nederlands grootste choreograaf – the greatest dutch choreographer « , heißt es dort bescheiden.Auf dem Programm des Amsterdamer » muziektheaters « stehen gerade einmal sechs seiner Ballette aus knapp zwei Jahrzehnten (einige davon nur in Auszügen): für den Beginn der siebziger Jahre die » Große Fuge « (entstanden 1971 zur Musik Ludwig van Beethovens aus Opus 133), für das Ende der neunziger die » two pieces for HET « von 1997 (das Kürzel geht auf eine umgangssprachliche Bezeichnung für » het nationale ballet « zurück) und sein » Solo « für drei Solisten aus dem selben Jahr,