METAPHERN: Von der Musik zur Erfahrung von Welt und aus der Welt ins Innere der Musik Wege des Verstehens mit Gegenverkehr, erörtert an einigen Versuchen, aus Metaphern Verstehen von Musik zu gewinnen Von der Musik zur Erfahrung von Welt und aus der Welt ins Innere der Musik Christoph Richter I – Vorbemerkung Was macht Musik, die wir hören, mit oder aus uns? Was bietet sie uns an; wozu regt sie uns an? – und umgekehrt betrachtet: Was machen wir mit Musik, wenn wir sie hören, wozu benutzen wir sie?Auf beide Fragerichtungen gibt sowohl die naive Überlegung und als auch das wissenschaftlich refektierte Nachdenken viele Antworten. Um nur einige anzudeu-ten: Da gibt es die Unterscheidung, Musik verweise (nur) auf sich selbst, oder sie sei Zeichen für Außermusikalisches und bedeute » etwas « .1 Von Kant stammt die vieler-seits übernommene These, Kunst (Musik) biete » Interesseloses Wohlgefallen « an.2 Hans Heinrich Eggebrecht trennt ein unbewusst-selbstverständliches von einem be-wussten, ins Begriffich gehobene Verstehen.3 Wolfgang Suppan beschreibt eine Ent-wicklung von der Musik als einem Gebrauchsgegenstand über Musik als Schmuck hin zu einer Musik als absoluter Kunst, die unabhängig von Lebensfunktionen exis-tiert und ein eigenes, selbständiges Leben führt.4 . Solche Versuche, die Wirkung und Funktion des sogenannten Ästhetischen der Musik zu beschreiben und zu deuten, befriedigen meine Doppelfrage jedoch nur näherungsweise.Vielleicht kommt man in dieser unsicheren Diskussionslage weiter, wenn man Menschen, die gerne Musik hören, befragt und nicht zuletzt auch sich selbst. Wenn man das tut, ergeben sich, ein wenig verallgemeinert, folgende fünf Antworten:1 Ursula Brandtstätter, Grundfragen der Ästhetik, Köln 2008, S. 74–77.2 Emanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, erster Teil, § § 2 und 3.3 Hans Heinrich Eggebrecht, Musik verstehen, München 1995, S. 21–48; 63–98.4 Wolfgang Suppan, Der musizierende Mensch, Mainz 1984, S. 26–31.