Von der Musik zur Erfahrung von Welt und aus der Welt ins Innere der Musik 263 –An (objektiven) Sachverhalten ergaben sich u. a.: eine Musik für fünf Musizierende (Klarinette und Streichquartett) – Wech-sel von Melodiespiel und Begleitung – Wiederholungen (vor allem einer kurzen Figur) – Gliederung in Teile – die Stimmen beziehen sich gelegent-lich aufeinander – die Klarinette dominiert – die Musik ist überwiegend lei-se – nach einem vorläu gem Schluss geht es erst richtig los – immer wieder ist ein Kernmotiv von drei absteigenden Tönen zu hören ––An (subjektiven) Eindrücken kamen zusammen: eine eher sentimentale, melancholische oder traurige Stimmung – Die Mu-sik klingt improvisiert, ausprobierend – Die Spieler geben ihr Spiel (ihre Rolle) weiter – Die Musik ist unfertig – Die Melodie kommt nur mit Mühe in Gang – eine verschlafene Situation –Der Beginn der Melodie wurde, so gut es ging, singend klanglich veran-schaulicht und schriftlich gesichert. Einige der irregulären Begleitstimmen der ersten 10 Takte wurden isoliert gehört und versuchsweise geklatscht.–Es gab sodann Informationen über die Komposition – biographische, historische, kompositionstechnische …–In der Diskussion über das Besondere der Musik wurde u. a. das scheinbare Impro-visierende, das Sentimentale, das » Ungarische « hervorgehoben.Um der Musik als Ganzes eine ausführliche Metapher aus einem anderen Bereich (einem Text) gegenüber zu stellen, verfasste ich unter Berücksichtigung des Ge-sprächs im Seminar den folgenden Text – als eine metaphorische Geschichte über das Thema » Gemeinsame Improvisation und Kommunikation « , die zugleich eine Interpretation der Musik ist.Ein Sommertraum Johannes Brahms, Klarinettenquintett op. 115, h-Moll (1891) der zweite Satz Sie lagen im Schatten eines einsamen Baumes, auf einer Anhöhe des Weide-lands in der unendlichen Puszta; die Klarinette, der Bass, die beiden Geigen, die Bratsche. Zwischen und neben ihnen ruhten die Musikanten, verschlafen und müde vom Tokayer, dessen reichlichen Genuss leere Flaschen bezeugten. Die fimmernde Mittagshitze und der nächtlich-feurige Einsatz beim Dorffest hatten sie in die träge Stimmung getaucht, in der sie unter dem Baum lagen.Zwei, drei Töne kündigte das langsame Erwachen des Klarinettisten an – eine kleine Neigung abwärts und eine angehängte Sekunde, halb stumm noch, von rauhem Geräusch allmählich in klingenden Ton übergehend. Aus der Wiederholung schwang sich vorsichtig, wie probierend, eine Melodie nach oben und unten. Sie wendete sich schließlich einem Ruheton zu und kehrte