282 Christian Thorau eine andere syntaktische Verbindung in der Darstellung, Präsentation und Exempli- kation entsteht (z. B. wie in performativen Metaphern des Theaters, des Tanzes oder der Musik), ist dann eine Fallsache. Ebenso lässt die Formulierung zwei Zeichen bzw. Zeichenkomplexe offen, welche Zeichenformen also in das Aufeinanderbeziehen involviert sind. Eine Zeichenkonstellation mit Metaphorizität kann zwei gleiche oder zwei heterogene Zeichenformen verknüpfen. Ob Musik mit Sprache oder Bil-dern Verbindungen eingeht oder intern Metaphorizität erzeugt (wie in der Relation Thema und Variation oder in Hattens Beispiel, dem achttaktigen Thema aus Beetho-vens op. 101) – in das heuristische Modell fügen sie sich ein, sobald ›dahinter‹ Im-plikationssysteme in einer Weise miteinander agieren oder kooperieren, die ange-stoßen und befördert wird durch einen Konfikt:Abb. 4: Heuristisches Modell musikalischer Metaphorizität und Zeichenverbindungen mit Metaphorizität Die semiotische Perspektive bewahrt hier (im Unterschied zur kognitionstheoreti-schen) eine Sensibilität dafür, dass heterogene Zeichenkonstellationen (z. B. Bild Musik […?...]Musik Bild Beschreibung Beschreibung Thema Variation des Themas Musik Titel Gedicht Lied (vertontes Gedicht)Metaphorische Zeichenkonstellationen Implikations-system I Implikations-system II gemeinsame Merkmale nicht gemeinsame Merkmale Zeichenkomplex I Zeichenkomplex II