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Ergebnisse

In der vorliegenden Studie wurden 28 Filme Louis Malles in filmklanglicher Hinsicht auf Gemeinsamkeiten untersucht. Diese beziehen sich auf Stilistik, funktionalen Gebrauch und ästhetische Prinzipien der in den Filmen verwendeten Tonspur.

Als wesentliche klang- und rezeptionsästhetische Merkmale seiner Filme können folgende Aspekte angesehen werden, die im Verlauf dieses Schlusskapitels noch eingehender vorgestellt werden:

  • die von Malle intendierte verstärkte Partizipation des Filmbetrachters am Rezeptionsprozess, die der Regisseur durch folgende Aspekte zu erreichen versucht:
    • Dialektik des subjektiven Auswählens einer Musik und der Neutralität (Unaufdringlichkeit) des Musikeinsatzes in Konvergenz zur cinéma direct-Technik des spontanen, unreflektierten Filmens und der Absenz eines bewertenden Kommentars
    • Verwendung von Opernausschnitten im Spielfilmkontext, wobei die Filmhandlung mit der Opernhandlung Parallelen aufweist
    • Verwendung musikalischer Zitate, die zum Teil zwecks Kommentierung der Handlung verfremdet werden
  • dokumentarischer Einsatz von Filmklang (vor allem im Dokumentarischen Spielfilm)
  • Aufwertung des Geräusches und der Sprache als ein der Musik gleichwertiges akustisches Element

Als Leitfaden der Untersuchung diente eine Äußerung Malles, die seine ästhetische Haltung in Bezug auf den Eingriff von Musik in den Rezeptionsprozess widerspiegelt.

In Hinblick auf diese eingangs gestellte These Malles wurde im Laufe der Analysen deutlich, dass der Regisseur nicht in allen Filmen seiner Karriere das wirkungsästhetische Postulat einer nicht auf gängige filmmusikalische Codes aufbauenden, sich von den Klischees Hollywoods absetzenden Filmmusikverwendung erfüllen konnte.

Aus diesem Grunde seien an dieser Stelle Entwicklungen im Schaffen des Franzosen aufgezeichnet, die den Prozess des allmählichen Findens einer musikalischen Sprache dokumentieren, gleichzeitig aber auch belegen, dass Malle im Gegensatz zu anderen Regisseuren kein spezifisch filmmusikalisches, auf einer Theorie aufbauendes Konzept verfolgt, sondern es sich im gesamten Werk immer wieder Ausnahmen


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