28 Sound und Image: Theorie Zeitraum von ca. 2 Sekunden beschränken und mit Hilfe derer er allgemein gültige Aussagen zu formulieren versucht. Abbildung 3: Darstellung vertikaler und horizontaler Komponenten von scentic states (CLYNES 1980, S. 278)Clynes nutzte sein Konzept auch für interkulturelle Vergleiche (CLYNES 1980, S. 280) verschiedener Emotionen, die mittels Fingerdruck beobachtet wurden. Die Ver-suchspersonen stammten dabei aus Mexiko, Bali, Japan und den USA, wobei eine große interkulturelle Übereinstimmung festgestellt werden konnte. Auch in der Zu-ordnung emotionsgeladener Mimik konnte unter Verwendung des Sentographen eine interkulturelle Übereinstimmung festgestellt werden (vgl. HAMA/TSUDA 1991).Clynes‘ Ansatz ist auf Grund seiner Herangehensweise, die körperliche Verän-derung von Bewegung in der Zeit misst, für diese Arbeit besonders interessant, denn sowohl Emotionen als auch Werbespots besitzen eine zeitlich-dynamische Di-mension. Clynes beschreibt damit eine Emotionstheorie, die sich von der » zeitlichen Statik « , die anderen Forschungszugängen eigen ist, abhebt. Der Hypothese folgend, dass essentic states auf allen Sinnesebenen die gleiche emotionale Qualität besitzen, überführt Clynes essentic forms ausgehend von einem Sinuston auf einen Melodieverlauf, um dessen emotionale Ausdrucksqualität zu messen (CLYNES 1982, S. 58). Auch hier bestätigten sich seine zuvor beobachteten Zu-ordnungen emotionaler Qualitäten – der Zusammenhang von emotionalem körper-lichen Ausdrucksverhalten und dessen klanglicher Entsprechung wird hier beson-ders deutlich – die grundlegenden Konturen zeitlicher Verläufe emotionalen kör-perlichen Ausdrucksverhaltens, hier die horizontale und vertikale Dimension des