46 Sound und Image: Theorie der den Gleichgewichtszustand des menschlichen Körpers aufrechterhält. Das Nut-zen von Medien kann damit als ein Managen des körperlichen Erregungsniveaus im Rahmen eines Spannung-Lösung-Konzeptes gesehen werden.Diese Herangehensweise ist insbesondere für das Gestalten der externen Um-welt, die Berührung mit Medien (vgl. SCHRAMM 2005) ist ein Teil davon, interessant. Zillman verweist hierbei vor allem auf unterhaltende Medien, wobei er vier die Stimmung und Stimulation beeinflussende Faktoren hinsichtlich der Medienstimuli herausarbeitet: a) das Erregungspotential, b) die hedonistische Valenz, c) die seman-tische Affinität zum aktuellen Zustand des Mediennutzers und d) das Absorptions-potenzial (ZILLMANN 1988, S. 331). In einem engen Zusammenhang dazu ist die EXPERIMENTELLE ÄSTHETIK Berlynes zu sehen, die körperliches Erregungsniveau als Ba-sis ästhetischen Empfindens erachtet.Weiters kann damit in Zusammenhang stehend die KANALTREUE der Rezipienten gesehen werden, die das Verhalten der Rezipienten, unabhängig vom Programm ei-nem Sender treu zu bleiben, bezeichnet. Hier ist unter Bezugnahme der vorliegen-den Fragestellung das Konzept des FORMATRADIOS zu sehen. Formatradio als auch FORMATFERNSEHEN (vgl. GLEICHMANN 2001) baut auf die Bindung der Rezipienten durch ein an die Zielgruppe perfekt angepasstes Programm, wobei dem Gesamteindruck, man könnte dies als Image bezeichnen, größere Bedeutung beigemessen wird, als einzelnen Teilen des Programms. Im Zusammenhang mit dem Formatradio formuliert Münch den Begriff KLANG-STROM, der genügend Anregung bieten muss, » um ein Ab- oder Umschalten zu ver-hindern, dabei jedoch nicht die Konzentration auf andere Tätigkeiten beeinträchti-gen « darf (MÜNCH 2001, S. 164). Das Konzept von Spannung und Lösung, im Kontext der abendländischen Mu-sikkultur durch den Schenker’schen Ursatz (vgl. SCHENKER 1935) beschrieben, im Rahmen musikwissenschaftlicher Genderforschung an Hand des Zusammenhangs kompositorischer Prinzipien und männlicher bzw. weiblicher sexueller Erregungs-kurven bearbeitet (vgl. MCCLARY 1991) ist unter Bezugnahme von Tagesablaufkur-ven 10 basale Bestimmungsgröße der Erstellung eines optimalen Radio- bzw. auch Fernsehprogramms. Werbeblöcke sind Teil eines Radio- bzw. Fernsehprogramms und unterliegen ebenfalls Verläufen, die an Hand eines Spannungs-Lösungs-Prinzipes gestaltet sind. An dieser Stelle sei sowohl auf mögliche Überstrahlungseffekte (EXCITATION TRANFER) im Verlauf eines Werbeblockes als auch auf das Programm, in dem Werbung gesen-det wird, als Einflussgröße verwiesen (MATTENKLOTT 2004, S. 628).Damit sei zusammenfassend festgehalten, dass physiologische Erregung als Ba-sis eines Mediennutzungsverhaltens beschrieben werden kann, Gestaltung von Me-dien diese beachtet. 10 An dieser Stelle sei auf vom ORF durchgeführt Medienforschung verwiesen.http://mediaresearch.orf.at/index2.htm?fernsehen/fernsehen_ nutzungsverhalten.htm (16.2.2009)