114 Empirische Prüfung der Hypothesen Diese Ergebnisse könnten in Hinblick auf den Zusammenhang von Teiltonspek-trum und der Empfindungsgröße sharpness sowie ihren Einfluss auf die wahrge-nommene Aktivierung als theoriekonform betrachtet werden. Ein steigendes Teil-tonspektrum wird demnach konnotativ als aktivierender empfunden als ein fallen-des (JAUK 2007, S. 367). Der Zusammenhang der Empfindungsgrößen sharpness und Helligkeit (BISMARCK 1974, S. 167) könnte das Ergebnis, wonach Klänge mit einem steigenden Teiltonspektrum konnotativ als eher hell empfunden werden, theore-tisch untermauern (BISMARCK 1974, S. 167).Auf Basis jener Theorie, die bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung von Pro-dukt und Reiz die Übertragung des konnotativen Eindrucks des Reizes auf das Pro-dukt formuliert, kann sich der konnotative Eindruck der in ihren Klassen variierten, unabhängigen Variable Teiltonspektrum auf den konnotativen Eindruck des Pro-duktes übertragen. Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit Klängen steigen-den Teiltonspektrums würde das Produkt konnotativ als hart, hässlich, kühl, grob, abstoßend, robust, bewegt, erregend, schnell, eilig, hell, stark und außergewöhnlich wahrgenommen werden.27 Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit Klängen fallenden Teiltonspektrums würde das Produkt konnotativ als eher weich, schön, gefühlvoll, fein, anziehend, zart, ruhig, beruhigend, langsam, gemächlich, finster, schwach und alltäglich wahrgenommen werden.Die unabhängige Variable Einschwingdauer ist als Haupteffekt in den Varianzanaly-sen der Faktoren 1 ( ,009) und 3 ( ,014) signifikant. Eine kurze Einschwingdauer führt zu einer hohen Ausprägung am Faktor 1. Sie wird konnotativ als eher weich, schön, gefühlvoll, fein, anziehend und zart wahrgenommen.28 Eine lange Ein-schwingdauer führt zu einer geringen Ausprägung auf diesem Faktor. Sie wird kon-notativ als eher hart, hässlich, kühl, grob, abstoßend und robust wahrgenommen.Eine lange Einschwingdauer führt zu einer hohen Ausprägung am Faktor 3. Sie wird konnotativ als eher finster, unklar, von Frauen zudem als eher passiv wahrge-nommen. Eine kurze Einschwingdauer führt zu einer geringen Ausprägung auf die-sem Faktor; sie wird konnotativ als eher hell, klar, von Frauen zudem als eher aktiv wahrgenommen. Der Einfluss der Variation der unabhängigen Variable Einschwingdauer in ihren Klassen auf die Ausprägung am Faktor 1 lässt sich als nicht theoriekonform be-schreiben. Eine kurze Einschwingdauer, die zu einer hohen Ausprägung am Fak-tor 1 führt, kann konnotativ als eher weich, fein und anziehend interpretiert wer-den. Zu erwarten wäre, dass mit einer langen Einschwingdauer eben genannte kon-notative Empfindungen einhergehen. Dies könnte auf das Versuchsmaterial zurück-geführt werden. Wie bereits ausgeführt, wird das visuelle Material, nicht nur in sei-27 Die Interpretation der konnotativen Empfindung des Produktes ist zum einen im Kontext seiner Dar-bietung, zum anderen unter der Annahme, dass sich die Art der Präsentation des Produktes im Spot auf das Produkt selbst überträgt, zu sehen. 28 Die Interpretation der konnotativen Empfindung der Ausprägung am Faktor ist sowohl im Kontext des Produktes als auch seiner Darbietung zu sehen.