3 Auswertung 115 ner gesamten Machart, sondern auch in Hinblick auf das Schnitttempo konstant ge-halten. Nun könnte es sein, dass durch eine längere Einschwingdauer der Eindruck entsteht, dass visuelles und klangliches Material nicht mehr genau aufeinander be-zogen sind, was dazu führt, dass die kurze Einschwingdauer, da womöglich als an-genehmer, weil » passender « empfunden, zu einer höheren Ausprägung am Fak-tor 1 führt. Die Ausprägung am Faktor 3 in Abhängigkeit der Variation der unabhängigen Variable Einschwingdauer in ihren Klassen entspricht dem theoretisch zu erwarten-den Bild. Eine kurze Einschwingdauer wird in ihrer konnotativen Wahrnehmung als eher aktiv, hell und klar empfunden. Eine kurze Einschwingdauer geht mit der Empfindung von sharpness einher (vgl. UEDA/AKAGI 1990) – diese Empfindungsgröße steht in einem Zusammenhang mit der Helligkeitsempfindung eines Klanges (BISMARCK 1974, S. 167). Der konnotative Eindruck des Klanges, der als eher aktiv empfunden wird, könnte auf das physikalische Verhalten des Klanges und die Er-fahrung mit diesem, das heißt, sein schnelles Erreichen des stationären Teils des Klanges zurückgeführt werden.Auf Basis jener Theorie, die bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung von Pro-dukt und Reiz die Übertragung des konnotativen Eindrucks des Reizes auf das Produkt formuliert, kann sich der konnotative Eindruck der, in ihren Klassen vari-ierten, unabhängigen Variable Einschwingdauer auf den konnotativen Eindruck des Produktes übertragen. Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit einem Klang mit einer kurzen Einschwingdauer würde das Produkt konnotativ als eher weich, schön, gefühlvoll, fein, anziehend, zart, hell, klar, von Frauen zudem als eher aktiv wahrgenommen werden.29 Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit einem Klang mit einer langen Einschwingdauer würde das Produkt als eher hart, hässlich, kühl, grob, abstoßend, robust, finster, unklar, von Frauen zudem als eher passiv wahrgenommen werden.Die Wechselwirkung Amplitudenstärke*Teiltonspektrum ist in der Varianzanalyse von Faktor 4 signifikant ( ,05). Eine große Amplitudenstärke gemeinsam mit einem stei-genden Teiltonspektrum führt zu einer hohen Ausprägung auf diesem Faktor. Diese Kombination wird konnotativ als eher außergewöhnlich und stark wahrgenom-men.30 Eine geringe Amplitudenstärke, ebenfalls mit einem steigenden Teiltonspek-trum, führt zu einer geringen Ausprägung auf diesem Faktor. Diese Kombination wird konnotativ als eher alltäglich und schwach wahrgenommen. Demnach wird die Ausprägung am Faktor innerhalb dieser Wechselwirkung primär durch die Variation der unabhängigen Amplitudenstärke in ihren Klassen bestimmt – der konnotative Eindruck des Starken und Außergewöhnlichen scheint 29 Die Interpretation der konnotativen Empfindung des Produktes ist zum einen im Kontext seiner Dar -bietung, zum anderen unter der Annahme, dass sich die Art der Präsentation des Produktes im Spot auf das Produkt selbst überträgt, zu sehen. 30 Die Interpretation der konnotativen Empfindung der Ausprägung am Faktor ist sowohl im Kontext des Produktes als auch seiner Darbietung zu sehen.