3 Auswertung 117 der Wechselwirkungen, die die unabhängige Variable Einschwingdauer beinhalten, eher problematisch. Dennoch sei hier ein Versuch unternommen.Die Wechselwirkung Frequenz*Einschwingdauer ist in der Varianzanalysen der Faktoren 2 (♀: ,008) und 4 ( ,035) signifikant. Die Kombination aus hoher Frequenz und langer Einschwingdauer führt am Faktor 2 (♀) zu einer hohen Ausprägung; sie wird konnotativ als eher bewegt, schnell, erregend, eilig, außergewöhnlich und stark wahrgenommen.34 Jene Kombination aus tiefer Frequenz und langer Ein-schwingdauer führt zu einer geringen Ausprägung auf diesem Faktor; sie wird kon-notativ als eher ruhig, langsam, beruhigend, gemächlich, alltäglich und schwach wahrgenommen. Demnach scheint es die Variation der unabhängigen Variable Fre-quenz in ihren Klassen zu sein, die bei langer Einschwingdauer die Ausprägung am Faktor modifiziert (bei hoher Ausprägung m = ,255 bei geringer Ausprägung m = - ,158). Der Einfluss der Variation der unabhängigen Variablen Frequenz in ih-ren Klassen folgt der Tendenz des Haupteffektes Frequenz. Eine hohe Frequenz führt zu einer hohen Ausprägung am Faktor, eine tiefe Frequenz zu einer geringen Ausprägung. In Hinblick auf die wahrgenommene Aktivierung wird eine hohe Fre-quenz als erregend, eine tiefe Frequenz als beruhigend empfunden (vgl. SCHERER 1980). Die Kombination aus tiefer Frequenz und kurzer Einschwingdauer führt zu ei-ner hohen Ausprägung am Faktor 4; sie wird konnotativ als eher außergewöhnlich und stark wahrgenommen. Die Kombination aus hoher Frequenz und langer Ein-schwingdauer führt zu einer geringen Ausprägung am Faktor 4; sie wird konnota-tiv als eher alltäglich und schwach wahrgenommen. Das Bild, wonach der kon-notative Eindruck des Starken und Außergewöhnlichen durch tiefe Klänge einer kurzen Einschwingdauer hervorgerufen wird, kann durchaus als theoriekonform erachtet werden (OHALA 1994, S. 329). Sowohl am Faktor 4 (Männer) als auch am Faktor 2 modifiziert bei mittlerer Fre-quenz die Variation der unabhängigen Variable Einschwingdauer in ihren Klassen die Ausprägung am Faktor nur wenig. Auf Basis jener Theorie, die bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung von Produkt und Reiz die Übertragung des konnotativen Eindrucks des Reizes auf das Produkt formuliert, kann sich der konnotative Ein-druck der kombinierten Klassen dieser Wechselwirkung auf den konnotativen Eindruck des Produktes übertragen.35 Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit einem Klang hoher Frequenz und langer Einschwingdauer würde das Produkt von Frauen konnotativ als eher bewegt, schnell, erregend, eilig, außergewöhnlich und stark wahrgenommen werden. Bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung mit einem Klang tiefer Frequenz und kurzer Einschwingdauer würde das Produkt von Frauen konnotativ als eher ruhig, langsam, beruhigend, gemächlich, alltäglich und 34 Die Interpretation der konnotativen Empfindung der Ausprägung am Faktor ist sowohl im Kontext des Produktes als auch seiner Darbietung zu sehen.35 Die Interpretation der konnotativen Empfindung des Produktes ist zum einen im Kontext seiner Dar -bietung, zum anderen unter der Annahme, dass sich die Art der Präsentation des Produktes im Spot auf das Produkt selbst überträgt, zu sehen.