5 Diskussion 127 nicht genau aufeinander bezogen empfunden wurden, was zur Folge gehabt haben könnte, dass die kurze Einschwingdauer am Faktor 1 konnotativ als eher weicher, feiner, schöner und anziehender, weil angenehmer und passender, empfunden wur-de. Theoretisch wäre zu erwarten gewesen, dass eine lange Einschwingdauer kon-notativ als eher weicher, zarter, schöner und anziehender empfunden wird. Das klangliche Versuchsmaterial hätte hinsichtlich dieser Variation in der Zeit noch bes-ser auf die visuellen Gestaltungselemente abgestimmt werden müssen.Ein weiterer zu diskutierender Punkt, der das Versuchsmaterial betrifft, ist die Einschätzung der Klänge hinsichtlich ihrer Realitätsnähe. Aus Gesprächen mit Ver-suchspersonen nach dem Versuch ging hervor, dass die Beurteilung der Realitätsnä-he des Spots vor allem durch die empfundene » Künstlichkeit « der, in den Klassen der unabhängigen Variablen variierten, Klänge beeinflusst wurde. Dies kann auf die Generierung dieser mittels additiver Synthese zurückgeführt werden. Da der Fokus dieser Arbeit auf dem Einfluss feiner Strukturen von Klangqualitäten liegt, konnte unter methodischen Gesichtspunkten darauf nicht verzichtet werden. Auch die Nachbearbeitung der Klänge war nur in einem sehr begrenzten Maße möglich, da die meisten Effekte in klangliche Strukturen eingreifen, die im vorliegenden Ver-suchsdesign jedoch unberührt bleiben sollen.Grundsätzlich wird angenommen, dass die Einschätzung der Realitätsnähe des Spots, die als neutral eingestuft werden kann (m=3), das Gesamtergebnis nicht be-einflusst.Die Variation der unabhängigen Variable Amplitudenstärke in ihren Klassen wur-de über das gesamte klangliche Material, das heißt Figur und Grund, vorgenom-men, um die zusätzliche Einflussgröße der Wahrnehmung eines Vorder- bzw. Hin-tergrundes zu vermeiden. Dadurch könnte der Einfluss der Amplitudenstärke auf das konnotative Empfinden unterschätzt worden sein, was für das Ergebnis inso-fern eher unbedeutend erscheint, als sich eindeutige Signifikanzen der Variation dieser unabhängigen Variable in ihren Klassen hinsichtlich ihres konnotativen Emp-findens zeigen (Faktor 1: , 000; Faktor 2, ♂: ,000; Faktor 2, ♀: , 000; Faktor 4: , 005).In der, getrennt nach dem Geschlecht durchgeführten, Faktorenanalyse ist hin-sichtlich des dritten Faktors ein leichter Unterschied in seiner Struktur zu erkennen: sowohl die Daten männlicher als auch weiblicher Versuchspersonen zeigen, dass die Skala aktiv-passiv sowohl am Faktor 3 (♂: ,484; ♀: ,638) als auch am Faktor 2 (♂: - ,660; ♀ - ,426) hoch lädt. Daher wurde der dritte Faktor hinsichtlich des Ge-schlechts in der Faktorenanalyse nicht getrennt ausgewertet. Dies bedeutet weiter, dass auch die Varianzanalyse zur Prüfung der Nullhypothesen für diesen Faktor nicht getrennt nach dem Geschlecht durchgeführt wurde. Eine sehr grundsätzliche Frage im Kontext der vorliegenden Arbeit betrifft die Übertragung des konnotativen Eindrucks von Klangqualitäten auf das Produkt. Auf Basis des vorliegenden Versuchsdesigns können die Aussagen über den konnotati-ven Eindruck des Produktes unter den Annahmen, dass sich a) der konnotative Ein-druck der, in den Klassen der unabhängigen Variablen variierten, Klänge bei wie-derholter, gleichzeitiger Darbietung mit dem Produkt, auf das Produkt überträgt,