6 Zusammenfassung und Ausblick 129 einem geringen produktbezogenen Involvement, die Wirkungsweise der emotiona-len Konditionierung.In der vorliegenden Arbeit wurden Null-Hypothesen geprüft, die formulieren, dass die Variation der akustischen Parameter Amplitudenstärke, Frequenz, Teilton-spektrum und Einschwingdauer in ihren Klassen keinen Einfluss auf das konnotati-ve Empfinden des Klanges im Kontext eines multimedialen Gefüges hat. Alle diese akustischen Parameter sind als Haupteffekte als auch in einigen ihrer Wechselwir-kungen signifikant – diese Null-Hypothesen sind demnach abzulehnen. Die Ergebnisse des vorliegenden Experiments zeigen nicht nur, dass, unter größtmöglichem Ausschluss von Zeichenhaftigkeit, Klangqualitäten » un-mittelbar « kommunizieren, sondern auch, wie feine Unterschiede von Klangqualitäten im Kontext einer spezifisch multimedialen Darbietung im semantischen Raum diffe-renzieren.Ergebnisse experimenteller Forschung, wonach bei wiederholter, gleichzeitiger Darbietung von Reiz und Produkt eine Übertragung des konnotativen Gehaltes des Reizes auf ein Produkt erfolgt, bieten die Grundlage für jene Annahme, dass sich der konnotative Eindruck dieser Klangqualitäten auf das im Spot beworbene Pro-dukt übertragen kann.Zudem hat sich gezeigt, dass die allgemeine Einschätzung des Produktes selbst einen Einfluss auf das Ergebnis hat. Daher könnten in weiterführender Forschung die unterschiedlichsten Produktgruppen fokussiert werden, die Ergebnisse in ande-re multimediale Konzepte übertragen werden. Vor allem für musikwissenschaftliche Forschung wäre es wünschenswert, wür-de sie sich den in dieser Disziplin doch eher ungeliebten Phänomenen klanglich-funktionaler Alltagskultur wertfrei zuwenden. Die Zahl musikwissenschaftlicher Literatur zu diesem Thema ist zwar in den letzten Jahren angestiegen, sehr oft nä-hert man sich funktionaler Musik jedoch mit einem hochkulturellen, damit sehr oft auch implizit wertenden,Verständnis von Musik.