4 Einleitung Orient had a black speck of dirt on it; so for many years all Japanese slide rules had a useless black spot in the same position! The story is probably apocryphal, but the point is that we should copy the substance rather than the form.«6 Zwar wird man beim Übertragen der Notenschrift auf den Bildschirm kaum auf solch offensichtlich bedeutungslose und vernachlässigbare »Schmutzflecken« tref-fen, doch verschiedene Details, wie die Wahl der Balkensteigungen, können bezüg-lich der Bildschirmdarstellung optimiert werden – allerdings nur unter Verletzung einiger Stichregeln. Damit stellt sich folglich die Frage, ob sämtliche Stichregeln einschließlich deren Ausnahmen strikt einzuhalten sind, um ein jederzeit eindeuti-ges Notenbild in korrekter Orthographie zu garantieren, oder ob durchaus Kom-promißlösungen angewandt werden können, ohne zwangsläufig laienhaft wirkende Resultate hinnehmen zu müssen. Die vielen unterschiedlichen verlagsinternen Re-gelvarianten sprechen zumindest für diese Möglichkeit. In Verbindung mit der obi-gen Feststellung, auf ausschließlicher Grundlage regelbasierter Verfahren ohnehin keine perfekten Ergebnisse erwarten zu können, scheint eine weitere Modifikation nahezu unproblematisch, doch sollte diese recht pessimistische Sicht nicht zur Sorg-faltslosigkeit verleiten. Wie die Ausführungen der folgenden Kapitel zeigen werden, können verschieden Teilaspekte der komplexen Thematik durchaus gewinnbringend algorithmisiert werden und zum besseren Verständnis der zu vermittelnden musi-kalischen Lerninhalte beitragen. Die Generierung der Notengraphik aus wenigen Informationen stellt sicher den aufwendigsten Teil jedes Notenmoduls dar und bedarf differenzierter Algorithmen. Dennoch verhindert ein lediglich Graphik erzeugendes Programm die Realisierung vieler methodischer Konzepte, denn die Beteiligung des Schülers besitzt, wie ein-gangs erwähnt, aus didaktischer Sicht einen hohen Stellenwert. Der Autor eines Lernprogramms, welches zwar Notenbilder anzeigen kann, aber keine Interaktio-nen mit dem Anwender auf Grundlage der erzeugten Noten erlaubt, verkennt einen wesentlichen Aspekt im Hinblick auf die Vermittlung musikalischen Wissens. Viele theoretische Zusammenhänge können am Notenbild veranschaulicht und verdeut-licht werden. Demzufolge scheint es nur konsequent, wenn entsprechende Lernsy-steme den Erfolg ihrer Präsentation dieser Zusammenhänge anhand verschiedener notenbasierter Aufgaben überprüfen, oder den Anwender sogar von Anfang an in den Aufbau der Theorie einbeziehen. Mit der Frage, welche Probleme notengra-phische Interaktionen aufwerfen und wie sie gelöst werden können, befaßt sich der zweite Abschnitt des dritten Kapitels. Die vorliegende Arbeit wurde in zwei Teile untergliedert. Der erste behandelt nach einer kurzen Darstellung verschiedener Zusammenhänge zwischen Klang und Notendarstellung sowie einem Überblick über die historische Entwicklung des No-tendrucks Voraussetzungen und Konzepte eines interaktiven Notenmoduls. Der zweite Teil greift aus den unzähligen Aspekten der notengraphischen Orthographie zentrale Gesichtspunkte heraus und versucht Lösungsansätze und Algorithmen zu ihrer Automation aufzuzeigen. Die Ordnung der in sich relativ geschlossenen Ka-pitel entspricht dabei der Reihenfolge, in welcher die Regeln und Verfahren auf das zu generierende Notenbild angewandt werden müssen. So sind beispielsweise vor 6 Knuth (1979), S. 351.