36 Notenschrift und Notendruck ScEX MPP PMX LilyPond abc2mtex MuTEX MusicTEX MusiXTEX TEX PDF DVI PS/EPS CMN Abbildung 1.8: Notensatz auf Basis des Satzsystems TEX kann auf viele verschiedene Weisen realisisert werden. Die drei Makropakete MuTEX, MusicTEX und MusiXTEX er-weitern das System direkt durch Bereitstellung zusätzlicher Kommandos. Präprozessoren erleichtern den Umgang mit diesen Paketen, indem sie aus einer intuitiveren Eingabe-sprache die entsprechenden M*TEX-Kommandos erzeugen. LilyPond verzichtet auf diese Makropakete und übersetzt die Eingabeskripte direkt in eine mit PostScript-Befehlen angereicherte TEX-Datei. M*TEX-Pakete und baut statt dessen auf einen völlig neu programmierten Mecha-nismus auf. Während MusiXTEX und seine Vorgänger fast sämtliche Notations-elemente, einschließlich Balken und Bögen, aus Zeichen verschiedener Zeichensätze zusammensetzen und so vollständig durch TEXs geräteunabhängiges Ausgabefor-mat DVI abgedeckt werden, erzeugt LilyPond eine mit PostScript-Kommandos angereicherte TEX-Datei. Der entscheidende Vorteil besteht dabei in der direkten Positionierbarkeit graphischer Bestandteile, wie Balken, Bögen und Crescendoga-beln. Da sich diese an den Positionen logisch übergeordneter Noten orientieren, bedarf ihre Plazierung größtmögliche graphische Freiheit, welche mit fixen Zeichen eines Zeichensatzes nur sehr umständlich realisierbar ist. Das eigentlich bemerkenswerte am LilyPond-Projekt ist nun aber das Ziel, einen vollautomatischen Notensetzer bereitzustellen. Der Anwender soll lediglich mit Hil-fe einer an MPP angelehnten Eingabesprache mit Namen Mudela die musikalischen Informationen der herzustellenden Partitur beschreiben und das Programm berech-net sämtliche latenten, für die Notengraphik erforderlichen Parameter. Dazu gehö-ren neben korrekt gewählten Notenabständen, Balken und Bogenverläufen, auch der automatische Zeilen- und Seitenumbruch sowie eine umfangreiche Kollisions-vermeidung. Damit wird ein Projekt in Angriff genommen, das aus verschiedenen, auf den vorangegangenen Seiten bereits dargelegten, Gründen scheinbar nicht zu realisieren ist. Tatsächlich liegen die von der aktuellen Version produzierten Resul-tate vom Gesamteindruck her qualitativ unter der von MusiXTEX. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch viele, durch LilyPonds aufwendige Algorithmen bes-ser gelöste Einzelheiten, deren Zahl sich im Laufe der künftigen Weiterentwicklung